Technologie

Hamburg verbietet Taxi-Konkurrenz Wundercar

Die Stadt Hamburg hat dem Startup Wundercar den weiteren Betrieb untersagt. Das Unternehmen stelle eine unerlaubte Konkurrenz zu den Taxi-Unternehmen dar, so die Behörden. Wundercar vermittelt per Smartphone-App Mitfahrgelgenheiten zwischen Privatpersonen.
11.06.2014 11:56
Lesezeit: 1 min

Die Stadt Hamburg hat dem Startup Wundercar untersagt, seinen Dienst in der Hansestadt weiter zu betreiben. Das Unternehmen verstoße gegen bestehende Gesetze und stelle eine unerlaubte Konkurrenz zu Taxi-Unternehmen dar.

Wundercar vermittelt über eine Smartphone-App Mitfahrgelegenheiten. Private Fahrer bieten den platz in ihrem PKW dabei an Interessierte an. Der Preis der Fahrt deckt nur die Betriebskosten für den Fahrer ab. Jedoch zahlen die Mitfahrer in der Regel ein bargeldloses Trinkgeld, von dem 20 Prozent Provision an Wundercar fließen. Jeder Gast zahlt dabei soviel er möchte.

Das Konzept von Wundercar wird von lokalen Taxi-Verbänden kritisiert. Diese machen mobil gegen die unliebsame Konkurrenz und fanden offenbar Gehör bei der Stadtverwaltung. Die Hamburger Wirtschaftsbehörde untersagte den weiteren Betrieb von Wundercar und beruft sich dabei auf das Personenbeförderungsgesetz.

Demnach dürfen Personen nur dann entgeltlich oder geschäftsmäßig befördert werden, wenn eine staatliche Genehmigung vorliegt. Ausnahmen gelten nur bei Beförderungen mit PKWs, sofern das Beförderungsgeld die Betriebskosten der Fahrt nicht übersteigt.

„Eine solche Ausnahme hat die Behörde im vorliegenden Fall von ‚Wundercar‘ nicht erkannt“, so die „Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation“ in einer Stellungnahme. Die Verkehrsgewerbeaufsicht droht Wundercar ein „Zwangsgeld für jeden Fall der Zuwiderhandlung“ an. Dieses könnte im härtesten Fall bis zu eine Million Euro betragen, berichtet t3n.

Das Unternehmen wird den Betrieb seiner App scheinbar trotz des Verbots weiterführen, wie ein Sprecher über Twitter mitteilte. Dort sieht man sich auf der sicheren Seite des Gesetzes, da die Fahrten nur die Betriebskosten deckten und jegliche zusätzliche Bezahlung freiwillig sei, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung berichtet.

Ein ähnliches Geschäftskonzept weit das US-Unternehmen Uber auf. Der Firma aus dem Silicon Valley vermittelt ebenfalls Mitfahrgelegenheiten per Smartphone und will damit dem überregulierten Taxi-Geschäft Konkurrenz machen. Investoren konnte Uber scheinbar vom Erfolg des Konzepts überzeugen. Sie bewerteten das Unternehmen kürzlich mit 18 Milliarden Dollar (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Kapital und Kontrolle – wem gehört Deutschland?
19.07.2025

Deutschland ist reich – doch nicht alle profitieren. Kapital, Einfluss und Eigentum konzentrieren sich zunehmend. Wer bestimmt wirklich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung: Wann Verspätungszuschläge unzulässig sind
19.07.2025

Viele Steuerzahler ärgern sich über Verspätungszuschläge, wenn sie ihre Steuererklärung zu spät abgeben. Doch nicht immer ist die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...