Finanzen

Österreichischer Zentralbanker beschwört Krise von 1930

Die Lage in der Euro-Zone ist offenbar deutlich ernster als gedacht: Der Präsident der Österreichischen Nationalbank sagte, dass es ohne die brachialen Maßnahmen der EZB zu einem Crash wie in den 1930er-Jahren hätte kommen können.
22.06.2014 01:04
Lesezeit: 1 min

Der Chef der Nationalbank Österreichs (OeNB), Ewald Nowotny, zeigt sich in der Kronen-Zeitung besorgt über die Stabilität des internationalen Finanzsystems:

„Bei einer schwachen Wirtschaftslage und steigender Arbeitslosigkeit ist es die Aufgabe der EZB, Anreize für Investitionen zu setzen, die die Konjunktur ankurbeln.“

Die EZB hätte Anreize geschaffen, um somit eine Krise wie im Jahr 1930 zu verhindern.

Die Niedrigzinspolitik im Rahmen einer Billiggeld-Strategie der EZB sei aktuell richtig:

„Sobald es ein deutliches Wachstum, also mehr als zwei Prozent gibt, tritt die Zinswende ein. Das wird aber aus heutiger Sicht kaum vor 2016 sein (...) Es dient ja dazu, dass Investitionen finanziert werden oder dass man Firmen Kredit geben kann.“

Doch der OeNB-Chef gibt auch zu, dass die EZB teilweise sehr hohe Auflagen und Vorschriften für die Kreditvergabe ansetzt:

„Das ist nicht unproblematisch, es ist aber notwendig, damit wir längerfristig ein stabiles Bankensystem in der Euro- Zone haben.“

Nowotny, der sich gern und häufig zur Politik der EZB äußert, liegt damit auf demselben Kurs wie eine deutsche Wirtschaftsweise (hier): Es muss schlimm um die Lage in der Euro-Zone stehen, wenn die Alternative zur Enteignung der Sparer der große Crash ist.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China-Zölle auf EU-Weinbrand kommen nun doch – das sind die Folgen
04.07.2025

China erhebt neue Zölle auf EU-Weinbrand – und das mitten im Handelsstreit mit Brüssel. Betroffen sind vor allem französische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaspreise steigen wieder: Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet
04.07.2025

Nach einem deutlichen Preisrückgang ziehen die europäischen Gaspreise wieder an. Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet –...

DWN
Panorama
Panorama Schwerer Flixbus-Unfall auf der A19 bei Röbel: Was wir wissen und was nicht
04.07.2025

Ein Flixbus kippt mitten in der Nacht auf der A19 bei Röbel um. Dutzende Menschen sind betroffen, ein Mann kämpft ums Überleben. Noch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Solarausbauziel in Deutschland bis 2030 zur Hälfte erfüllt
04.07.2025

Deutschland hat bereits einen großen Schritt in Richtung Solarenergie gemacht – doch der Weg ist noch weit. Trotz beachtlicher...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...

DWN
Panorama
Panorama Waldbrand Sachsen: Gohrischheide - über 1.000 Einsatzkräfte im Einsatz
04.07.2025

Hitze, Trockenheit und starker Wind: In Sachsen und Thüringen kämpfen Einsatzkräfte gegen massive Waldbrände. Besonders die...

DWN
Politik
Politik Rentenkasse: Neue Mütterrente wohl erst ab 2028 umsetzbar
04.07.2025

Die Ausweitung der Mütterrente sorgt für Diskussionen: Einigkeit herrscht über das Ziel, Uneinigkeit über das Tempo. Millionen Mütter...

DWN
Finanzen
Finanzen Sparen für Kinder: Welche Anlagen sich wirklich lohnen
04.07.2025

Eltern wollen ihre Kinder finanziell absichern, doch viele verschenken Chancen. Statt renditestarker Anlagen dominiert Vorsicht, oft ohne...