Deutschland

Kulturstiftung protestiert gegen 200 Meter hohe Windräder

In der Nähe eines UNESCO-Weltkulturerbes in Sachsen-Anhalt sollen 200 Meter hohe Windräder aufgebaut werden. Die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz protestiert. Die Erbauung eines großen Windparks schade dem Erscheinungsbild des Weltkulturerbes und würde dem Tourismus einen großen Schaden zufügen.
27.07.2014 00:13
Lesezeit: 1 min

Die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz protestiert gegen den Bau eines Windparks in Sachsen-Anhalt. Die 200 Meter hohen Windräder sollen im Coswiger Ortsteil Luko gebaut werden.

Dort befindet sich das Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Das Gartenreich gehört seit 14 Jahren zum UNESCO-Welterbe. Doch die Kulturstiftung meldet in einer Mitteilung, dass das Gartenreich „schon jetzt“ von allen Seiten mit Windenergieanlagen „umstellt“ sei. Das Erscheinungsbild des Weltkulturerbes leide daran:

„Die nun geplanten, doppelt so hohen Windräder, zerstörten das Erscheinungsbild komplett, denn die Kolosse wären nicht nur von hohen Gebäuden wie Kirchtürmen oder dem Belvedere des Schlosses Wörlitz zu sehen, sondern auch von Straßen und nicht erhöhten Aussichtspunkten (...) Zu befürchten ist eine unerfreuliche Zuspitzung des Konfliktes zwischen notwendiger Energiegewinnung und unerlässlichem Denkmalschutz.“

Doch nicht nur Sachsen-Anhalt ist von der umstrittenen Energie-Wende betroffen. In den deutschen Mittelgebirgen Hessens und Thüringens sollen tausende Windräder erbaut werden (mehr hier).

Ein Insider aus der Finanzindustrie sieht erschreckende Parallelen zur Banken-Krise:

„Bei der Windindustrie werden die höchsten Risiken wie in Spanien von den Haushalten finanziert werden (z.B Nachränge bei Windkraftprojektfinanzierungen). Mittlerweile geht die Totalzerstörung des Landes in die letzten Runden – jetzt kommen die Wälder und letzten verschonten Mittelgebirge dran.

Für nichts und wieder nichts außer Lobbyinteressen wird ein ganzes Land geopfert. Im Prinzip ist die Entscheidung gefallen, dass der ländliche Raum in Zukunft in einem einzigen großen Industriegebiet leben soll. Und zwar faktisch komplett ohne Bürgerbeteiligung.

Derweil gibt es, fast unbemerkt von der Öffentlichkeit, ein Organisationskommittee (Fachagentur Windenergie an Land) dieses Todesurteils für den ländlichen Raum, in dem sich die Lobby – repräsentiert durch BWE und BUND (vormals ein Naturschutzverband) – den Staat untertan macht bzw. dieser sich von der Lobby einfangen lässt.

Man stelle sich ein solches Kommittee zwischen Kanzleramt, Finanzministerium und Bankenverbänden vor!

Die Projektiererprofiteure dürfen leider nicht direkt Teil des Kommittees sein, macht aber nichts, denn sie sponsorn dort auf Einladung der Ministerien-Lobbyisten alle möglichen ‘Projekte’.

Und unserer Finanzminister wundert sich über Immobilienblasen in den Städten.

Wir stehen bei den wirtschaftlichen und finanzpolitischen Verwerfungen der Katastrophenentscheidung ‘Energiewende’ in Deutschland erst ganz am Anfang.“

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