Unternehmen

Konzern-Bosse machen mit Jubel-Meldungen Kasse an der Börse

Lesezeit: 1 min
09.09.2014 23:35
Die gezielte Platzierung von Unternehmens-Meldungen ist für die meisten Konzern-Bosse eine lukrative Einnahmequelle. Durch den Verkauf von Unternehmens-Aktien profitieren die Manager von kurzfristigen Kurssprüngen und streichen dabei Gewinne ein. Dabei muss der Zeitpunkt der Mitteilung nicht einmal mit dem Ereignis übereinstimmen. Wenn die versprochenen Zahlen ausbleiben, ficht das den Manager meist nicht mehr an.
Konzern-Bosse machen mit Jubel-Meldungen Kasse an der Börse

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Gute Nachrichten über ein Unternehmen erhöhen dessen Wert an der Börse. Eine Studie fand heraus, dass Firmenchefs den Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser positiven Meldungen deshalb herauszögern. Mit der gezielten Freigabe von Pressemitteilungen spekulieren die Firmenchefs auf kurzfristige Kursanstiege der Unternehmens-Aktien. Wenn sie ihre eigenen Anteile dann verkaufen, können sie den Gewinn einstreichen.

In der US-Studie belegen die Autoren, dass der Zeitpunkt der Aussendung von Pressemitteilung strategisch in den Monaten gewählt wird, in denen die Chefs selbst Aktien zum Verkauf anbieten. Bei den Neuigkeiten kann es sich um die Platzierung neuer Produkte, neue Kunden oder Dividendenauszahlungen handeln. Dabei kann die Veröffentlichung der Pressemitteilung erst Monate nach dem tatsächlichen Ereignis erfolgen.

Die Ergebnisse nähern die Befürchtungen, dass Finanzmarktakteure aus der Finanzkrise nicht viel gelernt haben und Unternehmensentscheidungen durch kurzfristige persönliche Gewinne beeinflusst werden, berichtet die FT.

Alex Edmans von der London Business School und Co-Autor der Studie enthüllte in früheren Arbeiten bereits, dass Manager für kurzfristige Kurssprünge sogar Budgets für Forschung und Entwicklung senken, Werbung und andere Ausgaben kürzen, um den Erwartungen des Marktes zu entsprechen. Er empfiehlt Aufsichtsräten, Manager unter besondere Beobachtung zu stellen, wenn sie selbst einen hohen Betrag in das Unternehmen investiert haben.

Die Studie untersuchte 166.000 Pressemitteilungen und setzte sie in Zusammenhang mit Medienberichten und Aktienkursen. Die Ergebnisse enthüllten Edmans zufolge ein „systematisches“ Vorgehen der Manager.

 

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...