In den vergangenen Tagen ist es in der Türkei zu massiven Ausschreitungen zwischen Polizeibeamten und militanten Kurden gekommen. Nach türkischen Medienberichten sind dabei 23 Demonstranten und Polizisten ums Leben gekommen. In sechs Städten wurden Ausgangssperren verhängt.
Seit den 1990er Jahren wurde auch erstmals das Militär im Inland eingesetzt, um die öffentliche Ordnung zu wahren. Es kam auch zu Zusammenstößen zwischen kurdischen Islamisten und Anhängern der Terror-Organisation PKK. Aufgebrachte PKK-Sympathisanten griffen in der Stadt Diyarbakir Büros der kurdisch-islamistischen Partei HüdaPar mit Handfeuerwaffen an. Es kamen insgesamt fünf Menschen ums Leben.
Die PKK-nahen Kurden fordern von der Türkei ein militärisches Eingreifen in der syrischen Stadt Kobani. Dort toben seit Wochen Kämpfe zwischen dem Islamischen Staat (IS) und den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG). Doch die türkische Regierung zögert. Das Nato-Land möchte in der Region keine Alleingänge starten.
Der IS hingegen hat am Mittwoch eine Drohung gegen die Türkei ausgesprochen, berichtet die Zeitung Milliyet. Wenn das türkische Militär den IS attackieren sollte, werde es zu Anschlägen in der Türkei kommen. Es gebe Tausende von „Zellen“, die nur darauf warten würden, aktiviert zu werden.
Der Finanz- und Aktienmarkt blieb nicht unberührt von den turbulenten Ereignissen im In- und Ausland. Die Lira hat am Mittwoch gegenüber dem US-Dollar an Wert verloren. Es gab eine Abwertung in Höhe von 0,8 Prozent. Für einen US-Dollar mussten 2,2929 Türkische Lira gezahlt werden. Die Borsa Istanbul 100 Index (XU100) brach um zwei Prozent ein und lag am Ende des Tages mit 72,943 Punkten auf dem niedrigsten Stand seit 30. April, meldet Bloomberg.
Doch nach Veröffentlichung der Fed-Sitzungsprotokolle startete die Borsa Istanbul 100 am Donnerstag mit 73,928 Punkten und erholte sich. Um die Mittagszeit lag sie sogar bei 75,023 Punkten.