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Türkei exportiert massiv Lebensmittel nach Russland

Die Türkei füllt Russlands Versorgungs-Lücke bei den Lebensmitteln. In den ersten neun Monaten des aktuellen Jahres haben türkische Produzenten 53 Prozent ihres Gemüses nach Russland exportiert. Die Türkei setzt sich damit über die Vorgaben der EU hinweg. Zuvor hatte Brüssel alle Schwellenländer vor Obst- und Gemüse-Exporten nach Russland gewarnt. Doch die Türkei fühlt sich wegen der Syrien-Krise stark genug, um sich über die Vorschriften von Brüssel hinwegzusetzen.
20.10.2014 00:01
Lesezeit: 1 min

Nach Angaben des Verbands der Türkischen Frisches Obst-und Gemüse-Exporteure sind zwischen Januar und September 53 Prozent aller Gemüse-Exporte nach Russland gegangen.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg der Export von frischem Gemüse nach Russland um 30 Prozent und erreichte 413.602 Tonnen. Die Einnahmen stiegen um 9 Prozent auf 292 Millionen US-Dollar.

Russland ist somit der wichtigste türkische Absatzmarkt für Gemüse. Darauf folgen Bulgarien, Deutschland, die Ukraine und Rumänien. So wurde zwischen Januar und September türkisches Gemüse im Wert von etwa 34 Millionen US-Dollar nach Deutschland exportiert, meldet Fresh Plaza.

Der Gesamt-Export von Gemüse betrug insgesamt 916.292 Tonnen. Die Einnahmen aus dem Export haben sich um fünf Prozent auf 554 Millionen US-Dollar erhöht. Tomaten machten bezüglich der Menge 54 Prozent aller Gemüse-Exporte aus. Zudem wurden 65 Prozent der Gemüseexport-Einnahmen durch den Verkauf von Tomaten erzielt.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte im August angekündigt, den Obst- und Gemüse-Export nach Russland ankurbeln lassen zu wollen. „Die Nachfrage aus Russland nach türkischen Produkten hat angezogen, seit die Beschränkungen im Handel mit den USA und der EU gelten”, sagte der Chef des türkischen Außenhandelsverbands, Mehmet Büyükeksi.

Russland hatte zuvor als Reaktion auf Wirtschaftssanktionen der EU und der USA wegen der Ukraine-Krise ein Importverbot für Obst, Gemüse, Fleisch und Milchprodukte aus dem Westen verhängt.

Brüssel sprach anschließend eine Warnung in Richtung der Türkei und aller anderen Schwellenländer aus. Jegliche Obst- und Gemüse-Exporte der Schwellenländer an Russland seien politisch schwer zu rechtfertigen. Diese Staaten dürften nicht als Lückenfüller einspringen.

 

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