Politik

Rosneft und Gazprom kooperieren wegen der Sanktionen des Westens

Lesezeit: 1 min
02.11.2014 23:48
Der Öl-Riese Rosneft hat seinem Konkurrenten Gazprom Unterstützung bei Öl-Bohrungen in der Arktis angeboten. Dabei sind beide Unternehmen eigentlich Konkurrenten auf dem heimischen Markt. So zeigt sich eine unerwartete Wirkung der Sanktionen des Westens: Alte Staatsmonopole erstehen aufs Neue. Konzerne bündeln ihre Kräfte und werden so stärker im Wettbewerb mit internationalen Unternehmen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der russische Energie-Riese Gazprom hat seinem heimischen Kontrahenten Rosneft Unterstützung bei einem Ölförder-Projekt in der Arktis angeboten. Gazprom und Rosneft sind die zwei größten Energieunternehmen des Landes und befinden sich eigentlich seit Jahren in einem heimischen Preiskampf.

Doch der von Rosneft angestoßene Kooperations-Vorschlag an Gazprom ist einer der „stärksten Signale“ gen Westen seit der Krim-Krise, die den Beginn der Russland-Sanktionen darstellen, berichtet Reuters.

In Bezug auf Putins Machtstellung sagt ein namentlich nicht genannter westlicher Geschäftsmann mit Verbindungen nach Moskau zu Reuters: „Die Sanktionen verursachten eine Konsolidierung und haben seinen inneren Zirkel nur noch mehr in seine Abhängigkeit getrieben.“

Westliche Diplomaten vertreten die Ansicht, dass die Sanktionen der USA und der EU ihre volle Wirkung noch nicht entfaltet haben. Als Beleg verweisen sie auf Russlands wachsende wirtschaftliche Probleme wie den Wertverlust des Rubels und die drohende Rezession.

Es gehe ihnen um gezielte Sanktionen. Vor allem Lieferungen von Technologie, Waren und Dienstleistungen bezüglich des Ölsektors seien unterbunden worden. Moskau soll die Erschließung neuer Ölquellen erschwert werden.

Doch sogar die Vertrauensleute Putins, die ganz persönlich von den Sanktionen betroffen sind, sind regelrecht „stolz“ auf die Sanktionen. In ihren Augen ist es ein „Abzeichen“, berichtet Reuters.

Rosneft-Chef Igor Setschin sagt, dass die Sanktionen gegen ihn „theoretischer Natur“ seien. Er habe weder Eigentum noch Konten in den USA. Aber die Maßnahmen, die die Energieförderung in der Arktis beeinträchtigen sollen, haben ihn und andere russische Führungskräfte „entzürnt“.

Allerdings ist Putins Pressesprecher Dmitri Peskow optimistisch. Er sagt, dass die Sanktionen die Bohrungen in der Arktis nicht aufhalten werden. Es könnte lediglich zu Verzögerungen bei den Bohrungs-Arbeiten kommen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Immobilien
Immobilien Immoscout: Vorsichtige positive Signale auf dem Immobilienmarkt
19.03.2024

Stark ansteigende Kreditzinsen und Baukosten haben den Kauf eines Eigenheims für viele in den vergangenen Jahren unerschwinglich gemacht....

DWN
Finanzen
Finanzen Fundamentale Aktienanalyse - so bewertet man Wertpapiere richtig
18.03.2024

Die fundamentale Aktienanalyse ist ein unverzichtbares Instrument für jeden Investor, der Wertpapiere nicht nur verstehen, sondern auch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Umfrage: Sehr viele Deutsche sorgen sich vor weiteren Energiepreissprüngen
18.03.2024

Die Menschen in Deutschland haben einer Umfrage zufolge Sorgen vor weiteren Energiesprüngen und allgemeinen Preissteigerungen - trotz der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Airbus-Jubiläum: 50 Jahre Linienflüge im Airbus - Boeing hat Wettkampf quasi verloren
18.03.2024

Kein Hersteller baut so gute und so viele Flugzeuge wie Airbus. Eine Erfolgsgeschichte, an die sich Frankreich und Deutschland gerade in...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenaufsicht: Mehrzahl der Geldinstitute kann kräftigen Gegenwind überstehen
18.03.2024

In Deutschland und Europa ist das Gros der Geldhäuser gut kapitalisiert. Die Krise an den Märkten für Büro- und Handelsimmobilien...

DWN
Technologie
Technologie Verhandelt Apple mit Google über KI-Technologie?
18.03.2024

Gibt es bald Googles KI auf Apples iPhones? Laut gut informierten Kreisen verhandelt Apple angeblich mit Google über die Integration von...

DWN
Panorama
Panorama ifo-Institut und EconPol Europe: Wirtschaftsforscher fordern mehr Energie-Zusammenarbeit in Europa
18.03.2024

Wirtschaftswissenschaftler appellieren an die EU, im Zusammenhang mit ihrer Energiepolitik aus der aktuellen Energiekrise zu lernen und mit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeiten ohne Grenzen: Was beim Homeoffice im Ausland zu beachten ist
18.03.2024

Arbeiten über Grenzen hinweg: Ein Trend, der immer beliebter wird - und große Chancen bietet, wenn Sie steuer- und...