Politik

Ukraine stoppt Auszahlung von Sozialleistungen in Rebellen-Gebieten

Kiew führt Passkontrollen in der Ostukraine ein. So sollen die Rebellengebiete weiter isoliert werden. Zudem sollen die Sozialleistungen für Bewohner des Ostens eingestellt werden.
07.11.2014 01:19
Lesezeit: 1 min

Mit der Einführung von Passkontrollen wird der Osten der Ukraine weiter isoliert. Ab sofort muss jeder Bürger, der die Rebellengebiete betritt oder verlässt, ausweisen. Das gab der Grenzschutz am Donnerstag bekannt. Kiew stoppt gleichzeitig die Sozialleistungen für die Bewohner im Osten des Landes, berichtet der ORF.

Einen Tag zuvor kündigte der neugewählte Rebellenführer Igor Plotnizki, dass sich weitere Territorien von Kiew abtrennen werden. Die Anführer der Rebellen werfen der Regierung in Kiew eine Gefährdung des Friedensprozesses in der Ukraine vor. Die Behörden hätten ein Gesetz auf Eis gelegt, das den östlichen Rebellen-Regionen einen Sonderstatus zugestehe, erklärten die selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk in einer gemeinsamen Stellungnahme am Mittwoch.

In Donezk haben am Donnerstag Experten damit begonnen, weitere MH17-Trümmerteile zu bergen. Am Rande immer neuer Kämpfe im Konfliktgebiet wurde fast vier Monate nach dem Absturz erstmals wieder Beweise eingesammelt. Die Bergung weiterer Wrackteile vor dem Wintereinbruch soll Aufschluss bringen über die Tragödie mit 298 Toten. Eine Gruppe aus Niederländern war dazu am Donnerstag in dem Ort Grabowo nahe der Stadt Donezk im Einsatz, wie die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) der Agentur Interfax am Donnerstag mitteilte. Das Konfliktgebiet wurde weiter von Kämpfen erschüttert.

Die Fundstücke würden in Containern gesammelt und voraussichtlich über die ostukrainische Stadt Charkow in die Niederlande gebracht, sagte Rebellenführer Andrej Purgin. Geprüft werde der Einsatz von Kränen, um besonders schwere Teile der Boeing-777 zu heben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...