Finanzen

Wechselkurs freigegeben: Russische Notenbank kämpft gegen Verfall des Rubel

Lesezeit: 1 min
10.11.2014 13:09
Die russische Zentralbank ändert die Strategie und gibt den Rubel-Wechselkurs frei. Zudem wolle man bei Bedarf mit Interventionen am Devisenmarkt auf Spekulationen auf die russische Währung reagieren.
Wechselkurs freigegeben: Russische Notenbank kämpft gegen Verfall des Rubel

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Die russische Zentralbank ändert im Kampf gegen den Verfall des Rubel die Strategie und gibt den Wechselkurs frei. Zugleich kassierte Notenbankchefin Elwira Nabiullina am Montag die jüngste Praxis, Rubel-Ankäufe zur Stützung der Währung auf täglich 350 Millionen Dollar zu begrenzen. Stattdessen kündigte sie an, bei Bedarf jederzeit und in ausreichendem Umfang mit Interventionen am Devisenmarkt auf spekulative Kursbewegungen reagieren zu wollen. Dies gelte insbesondere, wenn Gefahr für die Finanzstabilität drohe.

Russland ist offenbar ins Visier der Spekulanten geraten: Der Rubel stürzt vergangene Woche massiv ab. Die Kapitalflucht dürfte die schlimmsten Befürchtungen der russischen Regierung übertreffen. Die russische Zentralbank musste die Währung am Freitag stützen.

Die Notenbanker hatten erst am Mittwoch die Begrenzung der Rubel-Käufe angekündigt. Maximal 350 Millionen Dollar pro Tag sind allerdings nur ein Bruchteil dessen, was die Zentralbank in den vergangenen Wochen in die Hand genommen hat, um die Talfahrt abzubremsen. Sie intervenierte automatisch, sobald der Kurs eines Währungskorbs aus Euro und Dollar eine bestimmte Spanne zum Rubel überschritt. Ab 2015 sei die Währung aber frei konvertierbar, betonte die Zentralbank.

Die russische Währung ging am Montag auf Erholungskurs. Damit liegt sie zum Dollar aber immer noch knapp 40 Prozent unter dem Niveau vom Jahreswechsel. Zum Euro beläuft sich das Minus auf etwa 25 Prozent. Die russische Wirtschaft leidet unter den Folgen von Sanktionen, die der Westen gegen das Land wegen dessen Rolle im Ukraine-Konflikt verhängt hat. Russische Unternehmen müssen verstärkt Dollar kaufen, weil sie vom direkten Zugang zu den internationalen Finanzmärkten abgeschnitten sind.

 


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