Finanzen

Nach dem Kampfeinsatz: Soldaten heuern bei Banken als Mitarbeiter an

Lesezeit: 1 min
13.11.2014 01:43
Finanzinstitute setzen bei der Besetzung neuer Posten immer öfter auf Soldaten. Einige Banken haben sogar Workshops und Praktika entwickelt, um mehr Soldaten für die Finanzwelt zu begeistern. Soldaten seien pünktlich, teamorientiert und integer, heißt es vonseiten der Banken.
Nach dem Kampfeinsatz: Soldaten heuern bei Banken als Mitarbeiter an

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Frage, was nach der Zeit bei der Armee kommt, stellt sich für viele Soldaten. Je nach weltpolitischer Situation kann dieser Moment schneller oder auch langsamer kommen. In Großbritannien beispielsweise hat das Ende der Kampfeinsätze in Afghanistan zu einer Kürzung des Verteidigungshaushalts geführt. Entsprechend werden bis 2015 etliche Soldaten aus dem Dienst ausscheiden, berichtet die FT. Immer mehr Finanzinstitute freuen sich über solche Entscheidungen. Banken wie Morgan Stanley, Citi, Goldman Sachs und JPMorgan haben in den vergangenen Jahren begonnen, mehr und mehr ehemalige Soldaten aus Armee, Luftwaffe und Marine anzustellen.

Ausscheidende Soldaten bieten ein hohes Maß an Professionalität und die Fähigkeit, unter Druck zu ganz klar gestellten Bedingungen zu arbeiten“, zitiert die FT David Duffy. Duffy ist Chef der britischen Career Transition Partnership, die ehemalige Soldaten vermittelt. Ihre „Teamarbeit, ihr Ethos und ihre Philosophie sind sehr ansprechend“, sagt Patrick Thomson von JPMorgan über ehemalige Soldaten. Menschen, die die Streitmächte verlassen, würden sehr gut zu Banken passen. „Sie haben den organisatorischen Anspruch, Projekte abzuschließen und verfügen auch über eine äußerst starke Integrität.“

Die Geldhäuser haben sogar bestimmte Eingliederungsmaßnahmen für die ehemaligen Soldaten geschaffen. Seit 2011 gibt es bei JPMorgan eine Art formales Praktikumsprogramm für ehemalige Soldaten, um die Bank kennenzulernen. An den Workshops, die Morgan Stanley vierteljährlich für Soldaten anbietet, haben seit 2010 bereits 700 Männer und Frauen teilgenommen. Die Workshops sollen den Soldaten die Möglichkeit geben, zu sehen, welcher Bereich der Bank ihnen liegen würde. Und sie sollen auch die Finanzdienstleistungsbranche entmystifizieren, so Dan Worthington. Er selbst ist ehemaliger Fallschirmspringer und arbeitet bei Morgan Stanley.

Citi hat ein Programm ins Leben gerufen, um Soldaten, die die Armee in ihren Zwanziger Jahren verlassen für das Absolventenprogramm der Citi zu begeistern. Und auch Goldman Sachs bietet seit 2012 ein achtwöchiges Veteranenprogramm. Am schwierigsten sei es trotz dieser Programme, die Lücke zwischen innewohnender Kompetenz der ehemaligen Soldaten und ihrer mangelnden Erfahrung im Finanzbereich zu überbrücken, sagte Will Packard von der Citi der FT. Ein hoher Offizier sei nicht automatisch in einer leitenden Funktion einer Bank.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen Sicherer Hafen: Yen ist der große Gewinner der Bankenkrise

Vor dem Hintergrund der Bankenkrise erlebt der Yen ein massives Comeback. Investoren fliehen in die japanische Währung, um ihre Felle ins...

DWN
Politik
Politik Taiwan verliert seine letzten Freunde an China

Nun hat auch Honduras seine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und sich stattdessen China zugewandt. Die Luft für den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Corona: PetroChina meldet Rekord-Gewinn für 2022

Obwohl die Corona-Beschränkungen die Nachfrage nach Kraftstoffen in China dämpften, meldet der größte Ölproduzent PetroChina des...

DWN
Finanzen
Finanzen Kuwait verkauft Mercedes-Aktien für 1,4 Milliarden Euro

Kuwaits Staatsfonds hat überraschen eine riesige Summe an Mercedes-Aktien zum Verkauf auf den Markt geworfen. Dies sorgte für einen...

DWN
Deutschland
Deutschland GfK: Konsumstimmung besser, aber schwache Realeinkommen belasten

Die wieder etwas gesunkenen Energiepreise sorgen für Lichtblicke. Aber die Menschen bleiben wegen Inflation und starker realer...

DWN
Deutschland
Deutschland Deutsche Staatsschulden steigen auf neues Rekordhoch

Der deutsche Staat ist so stark verschuldet wie noch nie. Hintergrund sind die massiven Kosten für den Corona-Kampf und für die...

DWN
Deutschland
Deutschland Mehr Väter gehen in Elternzeit, doch Grünen reicht das noch nicht

Die Zahl der Väter, die das Elterngeld in Anspruch nehmen, steigt. Doch eine Frau von der Hans-Böckler-Stiftung findet die Lage weiterhin...

DWN
Finanzen
Finanzen Gewerbeimmobilien-Risiken hoch auf der Sorgeliste von Banken

Wie hoch ist das Risiko, dass US-Gewerbeimmobilienbesitzer ihre Kredite dieses Jahr nicht zurückbezahlen? Was wäre dann der...