Technologie

Google, Facebook und Tesla kämpfen um Vormacht im All

Google schickt über Australien zwanzig Test-Ballons mit Satellitentechnik in die Stratosphäre. Sie sollen eine Internet-Verbindung in entlegenen Gegenden bringen. Facebook hat ähnliche Pläne mit Drohnen. Jetzt hat auch Tesla-Gründer Musk ein Satelliten-Projekt zur Internet-Versorgung angekündigt.
20.11.2014 10:30
Lesezeit: 1 min

Google startet im Dezember die nächste Testphase seines Internet-Projekts „Loon“. Über Australien werden 20 Ballons in die Stratosphäre geschickt, die eine Internet-Verbindung auch in entlegenen Gegenden ermöglichen sollen.

Die Helium-Ballons sind mit Satelliten-Technik ausgestattet und sollen stratosphärische Winde zur Fortbewegung nutzen, wie der Guardian berichtet. Das Projekt befindet sich derzeit in der Testphase. Am Ende soll ein Netzwerk aus Ballons sich ringförmig um den gesamten Planeten legen und die zwei Drittel der Menschheit mit Internet versorgen, die bislang keinen Zugang hatten. Google weitet seine Tätigkeiten in dem Bereich Robotics, Raumfahrt und Satelliten-Technik stetig aus: Kürzlich hat der Tech-Konzern eine ehemalige US-Militärbasis samt Hangars gekauft, um auf vier Quadratkilometern genug Platz für Experimente und die Entwicklung von Robotern, Satelliten und Flugobjekten zu haben.

Facebook hat ähnliche Pläne zur Versorgung der Welt mit Internet, allerdings mit Drohnen statt  Ballons. Mit dem neu gegründeten Connectivity Lab will Gründer Zuckerberg für sein Projekt Internet.org eine Flotte von solarbetriebenen Drohnen bauen, das genau wie die Google-Ballons die entlegeneren Winkel der Erde mit Internet-Anschluss versorgen soll. Allerdings ist Facebook von der Testphase, in der Google sich befindet, noch weit entfernt. Die Drohnen sollen in einer Höhe von 90.000 Fuß fliegen, damit sie überhalb von Wetter und Flugverkehr operieren. Ein Pilot könnte dabei 10 bis 100 Drohnen fernsteuern. Für Flugobjekte über 60.000 Fuß gibt es jedoch bisher keine Verkehrsregeln - sie fallen nicht mehr unter den regulären Flugverkehr. Die Drohnen würden unter die Satelliten-Regeln fallen, berichtet das Magazin Wired. Doch auch in dieser Höhe werden die Drohnen nicht alleine bleiben: Neben den Google-Ballons könnten die Drohnen bald noch einem weiteren Konkurrenten begegnen: Tesla-Mini-Satelliten.

Denn trotz der Konkurrenz hat jüngst auch der Tesla-Gründer Elon Musk angekündigt, mit einem weltumspannenden Netz aus Mini-Satelliten die Internet-Verbindung der Zukunft zu gewährleisten. Den Vorsprung der beiden Konkurrenten Google und Facebook könnte er dadurch gut machen, dass er entscheidende Teile der notwendigen Hardware bereits mitbringt: Seine private Raumfahrtfirma SpaceX stellt die Trägerraketen für die Satelliten. Partner soll nach Berichten des WSJ der ehemalige Google-Chef Greg Wyler sein. Wyler gründete das Satelliten-Unternehmen Satellites Ltd, dem ein großes Spektrum an Radiofrequenzen gehört. 700 Satelliten sollen das Netzwerk bilden, jeder davon soll nur etwa 250 Pfund wiegen und damit halb so viel wie derzeitige Satelliten auf dem Markt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Börse-Ausblick: Europa trotzt Trump – doch wie lange noch?
07.07.2025

Ein halbes Jahr voller Turbulenzen: Trump, Zölle, Währungskrise – die Börsen zeigen extreme Bewegungen. Welche Märkte profitieren,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...