Jedes Einfahren, Halten und Rausfahren aus einem Bahnhof kostet die Zugführer und Passagiere Zeit. So muss beispielsweise ein Zug, der zwischen Beijing und Guangzhou verkehrt ,bis zu 30 Mal an halten, um Passagiere ein- und aussteigen zu lassen. Rechnet man mit einem gewöhnlichen Halt von etwa 5 Minuten, entspricht dies bei 30 Stationen immerhin 2,5 Stunden, die sich der Zug gar nicht bewegt.
Der Designer Chen Jianjun hat zur Lösung dieses Problems einen Zug entworfen, der nicht mehr an Bahnhöfen halten muss, so der Businessinsider. Ein solches Konzept würde nicht nur Reisezeit sparen. Auch der Verschleiß von Bremsen und der Energieverbrauch ließen sich dadurch deutlich verringern.
Oberhalb der Schienen am Bahnhof - noch über dem Dach des einfahrenden Zuges - befindet sich eine Plattform. Hier steigen die Passagiere in ein Shuttle, wie eine Docking Station. Dieses Shuttle dockt am Dach des einfahrenden Zuges an. Es rastet quasi am Dach ein, die Passagiere können während der Fahrt bequem in den Zug gelangen.
Nachdem alle das Shuttle verlassen haben, bewegt es sich zum Ende des Zuges. Hier steigen dann die Zuggäste, die an der nächsten Station aussteigen wollen, ein. Während ein neues Shuttle an der nächsten Station aufgenommen wird, wird das alte Shuttle mit den Aussteigenden vom Zug an der Station zurückgelassen.
Ein ähnliches Konzept hat auch Paul Priestman, vom britischen Unternehmen Priestmangoode, vorgestellt: so genannte „Moving Platforms“. Die Idee ist ebenfalls, die Reisezeit zu verkürzen. So könnte beispielsweise eine Moving Plattform in Gestalt eines kleinen Zuges dazu dienen, Passagiere aus einer Stadt zu bringen. Außerhalb der Stadt dockt sich die Plattform an einen Fernzug an, die Passagiere können das Gefährt wechseln. Die Plattform fährt zurück in die Stadt und der Fernzug kann ohne Halt weiterfahren.