Politik

Flug QZ8501: Behörden stellen Suche über Nacht ein

Eine Passagiermaschine der malaysischen Fluggesellschaft AirAsia mit 162 Menschen an Bord ist am Sonntag auf dem Weg von Indonesien nach Singapur verschollen. Zuvor soll der Pilot des Flugzeugs versucht haben, schlechtem Wetter auszuweichen. In der Region wurden zum Zeitpunkt des Verschwindens des Flugzeugs schwere Gewitter gemeldet. Die anschließend durchgeführte Suchaktion nach dem Flugzeug wurde unterbrochen. Sie soll am Montag fortgesetzt werden.
28.12.2014 11:30
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Eine Passagiermaschine der Fluggesellschaft AirAsia mit 162 Menschen an Bord ist am Sonntag auf dem Weg von Surabaya in Indonesien nach Singapur verschollen. Zuvor habe die Besatzung des Fluges mit der Nummer QZ 8501 um eine Änderung der Flugroute gebeten, um schlechtem Wetter auszuweichen, sagte ein Vertreter des indonesischen Verkehrsministeriums.

Der Kontakt der Maschine vom Typ Airbus A320-200 zum Tower in Jakarta sei am Morgen um 6.17 Uhr (Ortszeit) abgebrochen. Ein Notsignal sei nicht gesandt worden. Anschließend wurde unter Einsatz der heimischen Luftwaffe und Marine eine Suchaktion gestartet. Doch diese wurde am Sonntagabend (Ortszeit) unterbrochen, berichtet die Financial Times. Die Aktion werde am Montagmorgen (06.00 Uhr Ortszeit) bei Tageslicht fortgesetzt, erklärte die zuständige Behörde.

Der Fluggesellschaft zufolge befanden sich 155 Passagiere sowie sieben Besatzungsmitglieder an Bord. Von diesen seien 157 aus Indonesien, drei aus Südkorea sowie jeweils eine Person aus Singapur und aus Malaysia. Die Maschine sollte gegen 01.30 Uhr (MEZ) in Singapur ankommen. Nach Angaben des indonesischen Verkehrsministeriums ist das Flugzeug etwa auf halbem Weg der geplanten Flugroute verschollen, zwischen der indonesischen Hafenstadt Tanjung Pandan und der Stadt Pontianak auf der Insel Borneo. Die Besatzung habe darum gebeten, höher fliegen zu dürfen, um Wolken auszuweichen.

AirAsia gilt als eine erfolgreiche Fluglinie:

* AirAsia ging 2001 mit lediglich zwei Flugzeugen an den Start. Inzwischen verfügt der Konzern über eine Flotte von mehr als 180 Maschinen sowie über Tochterunternehmen in Thailand, Indien und auf den Philippinen.

* Der Billigflieger macht regionalen Branchengrößen wie Malaysia Airlines, Singapore Airlines sowie Qantas Konkurrenz und ist für den europäischen Flugzeugbauer Airbus der beste Kunde in Asien. Insgesamt 475 Maschinen wurden bestellt oder bereits von Airbus ausgeliefert.

* Bis zum Verschwinden der Maschine am Sonntag hatte AirAsia einen exzellenten Ruf und im Gegensatz zu regionalen Wettbewerbern wie Malaysia Airlines und Garuda Indonesia eine makellose Sicherheitsbilanz.

* AirAsia-Chef Tony Fernandes gilt als einer der Top-Unternehmer Asiens. Der frühere Warner-Music-Manager gibt sich gern leger in Jeans und seinem Markenzeichen, einer roten AirAsia-Basecap. Der Malaysier ist auch Vorsitzender des englischen Fußballclubs Queens Park Rangers.

Die malaysische Luftfahrtindustrie wurde in diesem Jahr bereits von zwei Katastrophen erschüttert. Im März verschwand auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking eine Maschine der Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord. Das Verbleiben von Flug MH370 ist bis heute ungeklärt. Erst neulich äußerte der CEO einer französischen Airline den Verdacht, die Amerikaner könnten mit dem Verschwinden der Maschine zu tun haben.

Im Juli wurden beim Abschuss eines Flugzeugs derselben Fluggesellschaft über der Ukraine alle 298 Insassen getötet. Auch über die Ursache des Absturzes von Flug MH17 gibt es bisher keinerlei Aufklärung.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...