Weltwirtschaft

EU unter Druck: Gazprom will Gas-Lieferungen über Ukraine stoppen

Lesezeit: 1 min
15.01.2015 23:03
Gazprom-Chef Alexei Miller fordert von der EU den Ausbau ihres Gas-Netzes. Russland werde dann Gas über die neue russisch-türkische Pipeline an die EU liefern. Das sei künftig die einzige Option. Denn die Gas-Lieferungen über die Ukraine sollen komplett gestoppt werden.
EU unter Druck: Gazprom will Gas-Lieferungen über Ukraine stoppen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Russland fordert von der EU, dass sie ihr Gas-Netz ausbauen soll, um mit Gas aus der neuen russisch-türkischen Pipeline versorgt zu werden. Andernfalls müsse die EU eben ohne russisches Gas auskommen.

„Sie haben einige Jahre Zeit, um den Ausbau der Gasinfrastruktur zu forcieren. Es ist ein sehr enger Zeitplan. Zur Einhaltung der Frist sollte die EU möglichst heute mit den Arbeiten beginnen (…) Andernfalls wird dieses Gas in andere Märkte fließen“, zitiert der EU Observer Gazprom-Chef Alexei Miller. Die Gas-Lieferungen an die EU über die Ukraine sollen jedenfalls nach Angaben von Miller gestoppt werden.

Seine Worte richteten sich an den EU-Vizepräsidenten für die Energieunion, Maroš Šefčovič, der am Mittwoch in Moskau gewesen ist. Šefčovič sagte, dass er über die Aussage von Miller „sehr überrascht“ gewesen sei. Das habe er nicht erwartet.

„Ich denke, dass wir eine bessere Lösung finden können (…) Wir gehen nicht auf diese Weise vor (…) Das Handels-System und Handels-Verhaltensweisen sind anders als früher“, so Šefčovič.

Etwa 80 Prozent der russischen Gasimporte in die EU verlaufen über die Ukraine. Doch in den vergangenen Jahren wurden die Gasimporte aus Russland aufgrund der Spannungen zwischen Kiew und Moskau zweimal unterbrochen. Aus russischer Sicht ist die Ukraine als Transitland schlichtweg „unzuverlässig“.

Im vergangenen Dezember hatte Russland auch die Pläne für die Pipeline South Stream aufgegeben, mit der russisches Erdgas unter Umgehung der Ukraine bis nach Südeuropa geliefert werden sollte. Mit der Pipeline South Stream sollte russisches Erdgas durch das Schwarze Meer und unter Umgehung der Ukraine durch Südosteuropa bis nach Österreich geliefert werden.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...