Die dänische Notenbank senkte ihre Zinsen für Einlagenzertifikate um 15 Basispunkte auf minus 0,2 Prozent. Die Bank senkte auch ihren Zinssatz um den gleichen Betrag auf 0,05 Prozent, hieß es in einer Erklärung der dänischen Nationalbank.
Die Zinssenkung folgt dem Devisen-Ankauf der Zentralbank. Diese teilte mit, weiter an der Bindung der dänischen Krone an den Euro festhalten zu wollen. Man sei stark genug, den Peg mit allen Mitteln zu verteidigen.
Die drastische Erhöhung der Zinsen, die Kunden nun zahlen müssen, wenn sie ihr Geld auf dem Bank-Konto deponieren, gibt jedoch einen Hinweis darauf, dass auch die dänische Krone offenbar als Fluchtwährung angesehen wird.
Der Euro notierte mit 7,4345 Kronen leicht über dem zuvor zeitweise erreichten 2-1/2-Jahres-Tief von 7,4300 Kronen. Einige Anleger wetteten darauf, dass auch Dänemark - wie in der vorigen Woche die Schweiz - die Anbindung der Landeswährung an den Euro aufheben könnte, sagte ein Händler der Nachrichtenagentur Reuters. Er halte das für eher unwahrscheinlich. Die Notenbank hatte Händlern zufolge zuvor schon den Euro gestützt.
Dänemarks Krone war schon vor der Einführung des Euro an den Finanzmärkten 1999 an die übrigen europäischen Währungen gekoppelt.
Die Zentralbanken sind seit der Entscheidung in der Schweiz unter Druck geraten und laufen Gefahr, ihre Glaubwürdigkeit bei den Anlegern zu verlieren. In den vergangenen Wochen wurde ein starker Trend beobachtet, dass sich die Anleger auf der Suche nach Sicherheit befinden.
Die sogenannten Giroguthaben der Finanzinstitute bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) stiegen in der Woche zum 16. Januar um mehr als zehn Milliarden auf 339,6 Milliarden Franken, wie die SNB am Montag mitteilte. In der Woche davor hatte sich das Wachstum auf rund 1,4 Milliarden Franken belaufen. Die Entwicklung der Giroguthaben gilt als Indiz dafür, ob und wie stark die SNB im Devisenmarkt interveniert, um eine zu starke Franken-Aufwertung zu verhindern. Am vergangenen Donnerstag hatte die Notenbank die Verteidigung der Euro-Untergrenze von 1,20 Franken aufgegeben.