Finanzen

Dänemark: Zentralbank erhöht Negativ-Zinsen drastisch

Die dänische Notenbank erhöht ihre Negativ-Zinsen von -0,05 Prozent auf -0,2 Prozent. Die Dänen folgen damit dem Beispiel der Schweiz, wollen die dänische Krone nicht vom Euro entkoppeln. In der Schweiz schwellen die Bank-Konten weiter an, weil die Anleger auf der Suche nach Sicherheit sind.
19.01.2015 16:40
Lesezeit: 1 min

Die dänische Notenbank senkte ihre Zinsen für Einlagenzertifikate um 15 Basispunkte auf minus 0,2 Prozent. Die Bank senkte auch ihren Zinssatz um den gleichen Betrag auf 0,05 Prozent, hieß es in einer Erklärung der dänischen Nationalbank.

Die Zinssenkung folgt dem Devisen-Ankauf der Zentralbank. Diese teilte mit, weiter an der Bindung der dänischen Krone an den Euro festhalten zu wollen. Man sei stark genug, den Peg mit allen Mitteln zu verteidigen.

Die drastische Erhöhung der Zinsen, die Kunden nun zahlen müssen, wenn sie ihr Geld auf dem Bank-Konto deponieren, gibt jedoch einen Hinweis darauf, dass auch die dänische Krone offenbar als Fluchtwährung angesehen wird.

Der Euro notierte mit 7,4345 Kronen leicht über dem zuvor zeitweise erreichten 2-1/2-Jahres-Tief von 7,4300 Kronen. Einige Anleger wetteten darauf, dass auch Dänemark - wie in der vorigen Woche die Schweiz - die Anbindung der Landeswährung an den Euro aufheben könnte, sagte ein Händler der Nachrichtenagentur Reuters. Er halte das für eher unwahrscheinlich. Die Notenbank hatte Händlern zufolge zuvor schon den Euro gestützt.

Dänemarks Krone war schon vor der Einführung des Euro an den Finanzmärkten 1999 an die übrigen europäischen Währungen gekoppelt.

Die Zentralbanken sind seit der Entscheidung in der Schweiz unter Druck geraten und laufen Gefahr, ihre Glaubwürdigkeit bei den Anlegern zu verlieren. In den vergangenen Wochen wurde ein starker Trend beobachtet, dass sich die Anleger auf der Suche nach Sicherheit befinden.

Die sogenannten Giroguthaben der Finanzinstitute bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) stiegen in der Woche zum 16. Januar um mehr als zehn Milliarden auf 339,6 Milliarden Franken, wie die SNB am Montag mitteilte. In der Woche davor hatte sich das Wachstum auf rund 1,4 Milliarden Franken belaufen. Die Entwicklung der Giroguthaben gilt als Indiz dafür, ob und wie stark die SNB im Devisenmarkt interveniert, um eine zu starke Franken-Aufwertung zu verhindern. Am vergangenen Donnerstag hatte die Notenbank die Verteidigung der Euro-Untergrenze von 1,20 Franken aufgegeben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Finanzen
Finanzen Biontech-Aktie hebt ab: Milliardenkooperation mit US-Pharmaunternehmen
02.06.2025

Die Biontech-Aktie erhält neuen Aufwind: Eine milliardenschwere Allianz mit Bristol-Myers Squibb weckt Hoffnung bei Anlegern und...

DWN
Finanzen
Finanzen Hensoldt-Aktie auf Rekordjagd: Was Anleger jetzt wissen sollten
02.06.2025

Die Hensoldt-Aktie überrascht mit einem historischen Kursfeuerwerk – doch ist der Höhenflug gerechtfertigt? Anleger sollten genauer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KfW-Analyse: Mittelstand zieht sich aus dem Ausland zurück
02.06.2025

Eine aktuelle KfW-Analyse zeigt: Immer mehr Mittelständler ziehen sich aus dem Auslandsgeschäft zurück. Was steckt hinter dem Rückzug...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Personalstrategie: Warum Top-Kandidaten oft scheitern – und was das über unser System verrät
02.06.2025

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Bei der Personalauswahl geht es immer weniger um Kompetenz – und immer mehr um Bauchgefühl,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
02.06.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Politik
Politik Ukraine: Drohnenoffensive gegen Putins Luftwaffe – bringt der Verlust strategischer Bomber Russland zu Zugeständnissen?
02.06.2025

Mitten in den Vorbereitungen für neue Friedensverhandlungen in Istanbul verpasst die Ukraine dem Kreml einen historischen Schlag: Mit...

DWN
Technologie
Technologie „KI wird Menschen nicht ersetzen – aber Menschen, die sie nutzen, werden jene verdrängen, die es nicht tun.“
02.06.2025

Was kommt nach dem digitalen Wandel? Die dänische Futuristin Anne Lise Kjaer über multipolare Macht, echte Nachhaltigkeit und warum die...

DWN
Politik
Politik Polen-Wahl: Rechtskonservativer Karol Nawrocki gewinnt Stichwahl in Polen
02.06.2025

Der rechtskonservative Bewerber Karol Nawrocki hat die Polen-Wahl knapp gewonnen. Führende Medien des Landes erklärten ihn am frühen...