Politik

Raffinerie-Streik in den USA treibt Öl-Preise in die Höhe

In den USA findet der größte Streik von Öl-Arbeitern seit 35 Jahren statt. Der Arbeitskampf treibt die Öl-Preise in die Höhe, da das Angebot knapper wird. Im Umkehrschluss profitieren US-Ölproduzenten vom Protest ihrer Arbeiter.
02.02.2015 23:50
Lesezeit: 1 min

In neun Öl-Raffinerien der USA finden seit zwei Tagen Streiks der Öl-Arbeiter statt. Der Streik wurde von der US-Gewerkschaft USW ausgerufen. Dabei handelt es sich um den größten Arbeitskampf seit 35 Jahren. USW vertritt landesweit rund 30.000 Arbeiter aus verschiedenen Sparten der Öl-Industrie. Diese sind bei insgesamt 65 Raffinerien beschäftigt.

Die Arbeiter fordern klare Reglementierungen für Überstunden, um gesundheitliche Schäden und Erschöpfungszustände bei Arbeitern zu verhindern. Des Weiteren fordern sie einen besseren Arbeitsschutz. Sie hätten täglich mit Explosionen, Bränden oder Lecks zu kämpfen.

„Diese Branche ist die reichste der Welt. Sie kann es sich leisten, die geforderten Veränderungen vorzunehmen“, zitiert BBC den Vizepräsidenten der Verwaltungs-Abteilung von USW International, Tom Conway.

Das Problem sei, „dass Ölunternehmen zu gierig sind, um eine positive Veränderung am Arbeitsplatz vorzunehmen. Sie stufen Erträge höher ein als die Gesundheit und Sicherheit ihrer Arbeitnehmer“, so Conway.

Der USW-Streik wirkt sich auch auf die Öl-Preise aus. Der Leiter der Kapitalmarktanalyse-Abteilung der Baader Bank, Robert Halver, sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten:

„In den USA wird derzeit in neun Öl-Raffinerien gestreikt. Wir beobachten, dass die Öl-Preise gestiegen sind, weil es in den USA zu einem Rückgang der Fördermengen gekommen ist. Das Angebot ist knapper geworden. Aus Sicht der Öl-Produzenten kann man fast schon sagen, dass der Streik wie gerufen kommt. Der Europäische Öl- und Gasindex, der sich aus Unternehmen der Öl- und Gasbranche zusammensetzt ist nämlich heute der klare Outperformer.“

Die Ölpreise haben am Montag kräftig zugelegt. Nordseeöl der Sorte Brent schoss in der Spitze um fünf Prozent auf 55,62 Dollar je Barrel (159 Liter) in die Höhe. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 4,8 Prozent auf 50,56 Dollar. Schon vor dem Wochenende waren die Preise deutlich gestiegen. Auslöser des Höhenflugs waren Daten des Öldienstleisters Baker Hughes, wonach die Zahl der Ölbohrungen in den USA in der letzten Woche um 94 gefallen ist - so stark wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen 1987.

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