Finanzen

Vor Staatsbankrott: Russland-Krise belastet Weißrussland

Lesezeit: 1 min
03.02.2015 12:47
Die anhaltende Währungs-Krise in Russland belastet zunehmend auch Weißrussland. Der weißrussische Rubel hat im aktuellen Jahr gegenüber dem Dollar mehr als die Hälfte seines Werts verloren. Russland ist der wichtigste Handelspartner und größte Gläubiger Weißrusslands.
Vor Staatsbankrott: Russland-Krise belastet Weißrussland

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Wirtschafts-Krise in Russland und der damit verbundene Rubel-Verfall belastet zunehmend die weißrussische Wirtschaft. Russland ist der größte Gläubiger und wichtigste Handelspartner Weißrusslands.

Der weißrussische Rubel fiel am Dienstag um weitere 6,2 Prozent. Händler müssen für einen Dollar 16.705 Rubel zahlen. Das ist im Tagesverlauf der weltweit steilste Währungs-Rückgang. Bis zur Jahreswende hatte die weißrussische Notenbank eine kontrollierte Abwertung gegenüber dem Dollar in Höhe von 15 Prozent vorgenommen, weil die Krise im Nachbarland allmählich überschwappte.

Doch die Notenbank in Minsk verfügt nur über fünf Milliarden Dollar an Währungsreserven. Vier Milliarden Dollar sollen in den kommenden Monaten für Schuldenrückzahlungen verwendet werden, berichtet die Financial Times.

Im aktuellen Jahr hat der weißrussische Rubel gegenüber dem Dollar mehr als die Hälfte seines Werts verloren. Das sorgt für Angst vor einem Staatsbankrott.

Diese Befürchtung wurde durch einen „Ausrutscher“ des weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko genährt, als dieser für 2015 eine Umschuldung der Devisen-Anleihen ankündigte, wenn es zu Rückzahlungs-Engpässen kommen sollte. Anleger in Weißrussland reagierten auf diese Aussage mit dem Verkauf ihrer Staatsanleihen.

Das führte zu einer Vervierfachung der Rendite der im kommenden August auslaufenden Dollar-Bonds auf etwa 64 Prozent. Die Papiere, die 2018 fällig werden, rentierten bei 21,7 Prozent. Zuvor lag dieser Anteil bei 12,6 Prozent.

Später sagte Lukaschenko den Anleihe-Investoren, dass er falsch verstanden worden sei. Er wolle keine Umschuldung, sondern eine Refinanzierung vornehmen.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Commerzbank warnt vor Risiken bei Übernahme durch Unicredit
07.10.2024

Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp sieht bei einer Übernahme durch die italienische Großbank Unicredit große Risiken. Auch der...

DWN
Politik
Politik Kranken- und Pflegeversicherung: Milliardenschweres Finanzloch - Beiträge könnten noch stärker steigen
07.10.2024

Die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung könnten im kommenden Jahr stärker steigen als bisher befürchtet. Es fehlen Milliarden...

DWN
Politik
Politik BRICS-Alternative zu SWIFT vorerst auf Eis gelegt: Differenzen bremsen Fortschritt
07.10.2024

Die BRICS-Währung bleibt vorerst ein Fernziel. Doch der wachsende Handel in nationalen Währungen und das Interesse neuer Länder wie der...

DWN
Technologie
Technologie Medizin-Nobelpreis an Genregulations-Forscher
07.10.2024

Heute hat in Stockholm die Bekanntgabe der diesjährigen Nobelpreisträger begonnen. Für den Medizin-Nobelpreis steht die Entscheidung...

DWN
Immobilien
Immobilien Zweitimmobilien: Diese steuerlichen Aspekte müssen Sie beachten - Fachanwalt Martin Kahllund im DWN-Interview
07.10.2024

Viele Eigentümer von Immobilien sind sich nicht vollständig über die steuerlichen Auswirkungen bewusst, die ihr Besitz mit sich bringt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit wie zur Corona-Pandemie: Symptome einer beginnenden Arbeitsmarktflaute?
07.10.2024

Gerade hat Bosch bekanntgegeben, die Arbeitszeit von 2.300 Beschäftigten zu kürzen. Auch Konjunkturberichte und Indexe belegen, die Zahl...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konjunktur: Starkes Auftragsminus für Industrie
07.10.2024

Nachdem die Bundesregierung die Wachstumsprognose für Deutschland senken musste, kommt der nächste Dämpfer: Die deutsche Industrie ist...

DWN
Politik
Politik Erbschaftsteuer erhöhen oder senken? Das „Wahlkampfgetöse“ der Parteien beginnt!
07.10.2024

Erben sollen von der Erbschaftsteuer befreit werden, auch wenn sie das Familienheim nicht selbst bewohnen – sondern vermieten. Das ist...