Die neue griechische Regierung hat mit dem IWF als einem der großen Gläubiger des Landes Umschuldungsgespräche aufgenommen. Das sagte der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis der italienischen Zeitung La Repubblica vom Mittwoch. Es geht darum, aktuelle griechische Anleihen in Besitz des Fonds in solche zu tauschen, deren Rückzahlung an Wachstumsmarken gekoppelt sind. Varoufakis sagte der Zeitung darüber hinaus, er sei zuversichtlich, dass das Schuldenproblem seines Landes gelöst werde und habe eine positive Reaktion dazu bei seine Gesprächen mit Investoren in London am Montag erhalten.
Zudem versprach Varoufakis ein Ende der Schuldenpolitik in seinem Land versprochen. „Griechenland wird - abzüglich der Zinsausgaben - nie wieder ein Haushaltsdefizit vorlegen. Nie, nie, nie!“, sagte er der Zeit am Mittwoch. Auch in Russland werde sein Land nicht um Gelder bitten. „Wir werden niemals in Moskau um Finanzhilfe nachsuchen“, sagte er.
Varoufakis versicherte aber, sein Land wolle Reformen umsetzen. Er habe die OECD gebeten, Griechenland zu helfen, „ein Reformprogramm zusammenzustellen“. Deutschland müsse dabei verstehen, dass es keine Abkehr vom Reformkurs bedeute, „wenn wir einem Rentner, der von 300 Euro im Monat lebt, zusätzlich 300 Euro im Jahr geben“, sagte er. „Wenn wir von Reformen sprechen, dann sollten wir über Kartelle reden, über reiche Griechen, die kaum Steuern bezahlen“.
Die griechische Regierung stößt mit ihren Plänen zur kurzfristigen Geldbeschaffung auf Widerstand der Europäischen Zentralbank. Die Währungshüter seien dagegen, dass das hoch verschuldete Land Geldmarktpapiere im Volumen von zehn Milliarden Euro auf den Markt bringe, um die kommenden drei Monate zu überbrücken, berichtete die Financial Times am Dienstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Demnach will die EZB „mit harten Bandagen kämpfen“. Damit bestehe die Gefahr, dass Griechenland nach dem Ende des Hilfsprogrammes Ende des Monats innerhalb von Wochen das Geld ausgehe.
Varoufakis trifft am Mittwoch EZB-Präsident Mario Draghi. Am Donnerstag ist ein Gespräch mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble geplant.