Politik

Söldner in der Ukraine: Kroaten kämpfen für Kiew

In der Ost-Ukraine kämpfen rechtsradikale Söldner aus Kroatien im umstrittenen Bataillon Asow. Doch EU-Ratspräsident Donald Tusk sagt entgegen der Feststellung des kroatischen Außenministeriums, dass EU-Bürger nicht an den Kämpfen in der Ost-Ukraine beteiligt sind. Das sei lediglich „russische Propaganda“ - und im übrigen nicht das größte Problem in der Ukraine.
14.02.2015 00:51
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Am Ukraine-Konflikt sind zahlreiche internationale Söldner beteiligt. Allerdings führt die Teilnahme von EU-Bürgern an den Kampfhandlungen zu verschiedenen Beurteilungen unter den EU-Mitgliedsstaaten.

EU-Ratspräsident Donald Tusk sagte am Donnerstagabend, dass die Behauptung, dass EU-Bürger in der Ukraine kämpfen würden unwahr sei. Das sei „russische Propaganda“, zitiert kroatische Tageszeitung 24 Sata Tusk. Außerdem sei diese Frage nicht das größte Problem, das die Ukraine derzeit habe. Viel wichtiger sei die Umsetzung der Minsker Vereinbarungen durch Moskau.

Doch die kroatische Außenministerin Vesna Pusić sagte zuvor am Mittwoch, acht Kroaten hätten sich den Kampfverbänden der Ukraine angeschlossen, um gegen die Rebellen in der Ost-Ukraine zu kämpfen. Das Außenministerium fordert alle kämpfenden Kroaten und andere ausländischen Söldner dazu auf, so schnell wie möglich in ihre Heimat zurückzukehren, berichtet die kroatische Zeitung Dalje. Der beschlossene Waffenstillstand dürfe nicht aufs Spiel gesetzt werden.

Russland reagierte auf die Erklärung Pusićs. Das Nachrichten-Portal euinside zitiert das russische Außenministerium aus einer Mitteilung. Dort heißt es: Moskau sei „überrascht und zugleich besorgt“ darüber, dass Vesna Pusić die Präsenz kroatischer Soldaten in der Ukraine verifiziert. Gleichzeitig werde Moskau zu Unrecht die Präsenz von russischen Soldaten in der Ukraine vorgeworfen.

Kroatische Söldner schließen sich im Ausland traditionell rechtsradikalen Bataillonen an. Sie gehören oftmals der nationalistischen Ustascha-Bewegung an. Ausschlaggebend für die Kriegs-Teilnahme der Kroaten auf Seiten der Ukraine liegt in der Wahrnehmung, dass Russland der Schutzpatron Serbiens ist. Zwischen serbischen und kroatischen Nationalisten herrscht eine historische Feindschaft. Die kroatischen Freiwilligen bevorzugen in der Ukraine das umstrittene Bataillon Asow. Unklar ist, ob und wieviel Sold die Kroaten in  der Ukraine erhalten.

Das Bataillon Asow, welches in die derzeitigen Kämpfe um Mariupol verwickelt ist, meldete per VKontakte, dass ein Rückzug aus den Kampfgebieten nicht in Frage komme. „Wir entscheiden über das Schicksal unseres Landes“, heißt es in der offiziellen Mitteilung. Das Asow Bataillon und die Ukrainer befänden sich in einem „Zweifrontenkrieg“ in Richtung Minsk und der ost-ukrainischen Stadt Nowoasowsk. Damit erteilen sie der Waffenruhe, die in Minsk beschlossen wurde, eine Absage.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Gericht bestätigt: Sächsische AfD darf als rechtsextrem bezeichnet werden
21.01.2025

Der sächsische Landesverband der AfD hatte 2023 gegen die Einschätzung des Verfassungsschutzes Beschwerde eingelegt, die Partei als...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis und Ölpreis: Trumps zweite Amtszeit könnte turbulent für den Rohstoffmarkt werden
21.01.2025

Donald Trump ist zum zweiten Mal US-Präsident – turbulente Zeiten scheinen sicher. Unmittelbare Auswirkungen kommen auf den...

DWN
Panorama
Panorama Macht Elon Musk hier den Hitlergruß? Wirbel um Video im Netz
21.01.2025

Bei einer Parade zu Trumps Amtseinführung reckt Elon Musk den ausgestreckten Arm zum Publikum. Viele wollen darin einen Hitlergruß...

DWN
Politik
Politik Trump erlässt Austritt aus Weltgesundheitsorganisation: "Die WHO hat uns abgezockt"
21.01.2025

Donald Trump verfügt in einem Präsidentenerlass, die Weltgesundheitsorganisation zu verlassen. Die WHO habe schlecht auf die...

DWN
Politik
Politik Trump-Regierung: TV-Moderator, Milliardär, Radikale - wer sind die mächtigsten Köpfe in Trumps Team?
21.01.2025

Die Auswahl der Kandidaten für zentrale Regierungspositionen folgte bei der Trump-Amtseinführung besonderen Kriterien: Medienwirksamkeit,...

DWN
Finanzen
Finanzen Upstart-Aktie: Prognose 2025 - wie die KI des Fintechs den Stellenabbau in Banken beschleunigt
21.01.2025

Bei der Vielzahl neuer AI-Startups und Hi-Tech-Schmieden, die ihre IT-Kompetenz um Künstliche Intelligenz ergänzen und sich dadurch neu...

DWN
Politik
Politik Panamakanal, Migration und Trans-Personen: Trump kündigt Knallhart-Maßnahmen bei Antrittsrede an
20.01.2025

Donald Trump führt als 47. US-Präsident nun offiziell die Geschicke der Vereinigten Staaten. Bei seiner Antrittsrede wiederholte er seine...

DWN
Politik
Politik Trump-Amtseinführung: Erste Maßnahmen nach der Vereidigung - und die Auswirkungen
20.01.2025

Die zweite Amtszeit von Donald Trump beginnt mit weitreichenden Maßnahmen. In den ersten Stunden nach Trumps Amtseinführung sind bereits...