Mehr als fünfzig Klienten der portugiesischen Bank Novo Banco stürmten am Donnerstag eine Filiale des Geldinstituts in Coimbra. Sie wurden von der Pleitebank Espiritu Santo (BES) um ihre Ersparnisse gebracht. Die Kunden bezichtigen das Nachfolgeinstitut der zerschlagenenen BES, die Novo Banco, ihre Gelder ohne Absprache in Hochkrisko-Produkten angelegt zu haben und fordern, ihre Verluste auszugleichen.
Die Bürger trugen Plakate und protestierten vor dem Eingang der Bank mit Parolen wie „Diebe“ und „Gauner“ und forderten ihr Geld zurück. Die Banco Espirito Santo ging im vergangenen Jahr insolvent und musste vom Staat gerettet werden. Die faulen Kredite der Bank wurden in eine Bad Bank ausgelagert, der Rest umbenannt in Novo Banco. Die Gläubiger gingen leer aus und klagten wegen der Rettung gegen die Notebank.
Rund 300 Kleinanleger haben sich ebenfalls zusammengeschlossen, um noch vor dem geplanten Verkauf der durch die Rettung zwangsversaatlichten Bank ihre Ersparnisse zurückzufordern. Ähnliche Protestaktionen gegen die Novo Banco gab es im vergangenen Monat bereits vor einer Filiale in Porto und in Lissabon.
Die neue Bank sucht derzeit einen neuen Eigentümer. Portugal hofft auf eine Privatisierung im ersten Halbjahr, um seine Rettungsgelder über 4,9 Milliarden Euro zumindest teilweise wieder einzuspielen.
Die Polizei hat die Demonstration am Nachmittag friedlich aufgelöst, berichtet die portugiesische Zeitung Jornal de Notícias.