Technologie

USA: Google startet eigenes Mobilfunk-Netz

Lesezeit: 1 min
03.03.2015 11:09
Mit einem eigenen Mobilfunk-Netz will Google den Netzausbau vorantreiben. Der Internet-Konzern war unzufrieden mit den langsamen Tempo der Telekom-Unternehmen. In einem eigenen Netz will Google Innovationen schneller umsetzen und den etablierten Betreibern Druck machen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Google will in den USA ein eigenes Mobilfunk-Netz aufbauen. Der Internet-Konzern war zunehmend unzufrieden mit den langsamen Tempo des Netzausbaus. Ein eigenes Netz soll Innovationen unabhängig von den Telekom-Unternehmen schneller verbreiten.

Das so genannte Projekt Titan könnte eine ernste Bedrohung für die Telekom-Branche darstellen. Sollte Google sich als Betreiber etablieren, so wäre der IT-Konzern ein mächtiger neuer Konkurrent, so die Financial Times. Demnach müssten die Netzanbieter jetzt schnell handeln und die ehrgeizigen Pläne Googles für einen schnelleren weltweiten Netzausbau vorantreiben, wenn sie verhindern wollen, dass Google die Sache selbst in die Hand nimmt. Google hat in ähnlicher Weise bereits die Autobranche mit einem eigenen selbstfahrenden Fahrzeug aufgemischt, ebenso die Pharma-Branche mit intelligenter Nano-Medizin. Zudem will Google mit einem Satelliten-Projekt die Versorgung entlegener Gebiete mit Internet vom Weltraum aus sicherstellen.

Google sehe die Langsamkeit der Telekom-Firmen als Geschäftshindernis: Das Geschäftsmodell von Google basiert darauf, so viele Menschen wie möglich mit seinen Diensten online zu erreichen. Fehlende Infrastruktur wie zu langsame oder fehlende Internet-Anschlüsse hindern Google daran, neue Angebote in etablierten Märkten zu machen und lässt zu viele Menschen außer Reichweite.

Das Unternehmen wolle jedoch zunächst kein Netz im großen Stil betreiben sondern hofft, dass die Kunden mehr von ihren bisherigen Internet-Versorgern einfordern, wenn sie erst sehen, dass besserer Service möglich ist, so die FT. Der Schritt von Google sei also als eine Aufforderung an die Branche zu verstehen.

Das Netzwerk selbst werde nur in kleinem Rahmen operieren, allerdings genug Bedeutung haben, um neue Ideen so erfolgreich umzusetzen, dass etablierte Provider davon lernen könnten, zitiert die FT den Google-Vize Sundar Pichai.

Vodafone-Chef Colao hat auf der selben Konferenz in Barcelona höhere  Mobilfunk-Preise und mehr Fusionen in der Branche gefordert. Der Aufbau von schnelleren Datennetzen können sonst nicht finanziert werden. „Die Preise müssen steigen, wenn wir Investitionen in 5G haben wollen“, so Vodafone-Chef Colao.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...