Gemischtes

Erstes Auto durchquert ohne Fahrer die USA

Der Autozulieferer Delphi lässt ein selbstfahrendes Auto erstmals quer durch die USA fahren. Ein mit Sensoren vollgepackter Audi Q5 startete am Sonntag von San Francisco nach New York. Ziel sei es, Daten zu sammeln um künftig bessere Sensoren für die Fahrautomatik zu entwickeln.
24.03.2015 11:16
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Autobranche will die Initiative bei selbstfahrenden Fahrzeugen nicht Google & Co. überlassen. Der US-Zulieferer Delphi lässt ein selbstfahrendes Auto erstmals von Küste zu Küste durch die Vereinigten Staaten fahren. Der von Delphi mit Sensoren vollgepackte Audi Q5 startete am Sonntag an der Westküste in San Francisco und soll in rund einer Woche in New York ankommen. Es geht um eine Strecke von rund 3500 Meilen (rund 5630 Kilometer). Delphi habe mehrere Routen durchgeplant, die je nach Wetterlage ausgesucht würden, sagte der zuständige Delphi-Manager Serge Lambermont dem Blog Ars Technica.

Es wäre die bisher längste Tour eines selbstfahrenden Fahrzeugs durch die USA. Audi hatte Anfang des Jahres für Aufsehen gesorgt, als der Konzern ein umgerüstetes Fahrzeug des Modells A7 rund 900 Kilometer vom Entwicklungslabor im Silicon Valley in rund zwei Tagen zur Technik-Messe CES in Las Vegas fahren ließ.

Delphi musste für die Fahrt nach New York mit mehreren Bundesstaaten verhandeln, in denen es noch keine Gesetze für den Betrieb selbstfahrender Autos gibt. Alle hätten eine Genehmigung erteilt, auch wenn einige darauf bestanden hätten, dass der Fahrer zumindest eine Hand am Steuer behalte, sagte der Chef des Delphi-Labors im Silicon Valley, John Absmeier.

Ziel sei jedoch nicht Delphis Einstig in den Verkauf von Fahrzeugen direkt an den Verbraucher. Es gehe vielmehr um das Sammeln von Daten. Eine Fahrt von Kalifornien nach New York liefert Terabyte an Informationen darüber, wie die Sensoren die Welt um sie herum wahrnehmen, und wie das Auto fährt. Mit diesen Daten kann das Unternehmen seine Technik weiter verbessern, die Feinabstimmung für Software und Hardware gleichermaßen angehen, um die Fahrten sicherer zu machen.

Ein autonomes Auto auszustatten ist ein guter Weg, um die Hardware weiter zu entwickeln, die die Autohersteller brauchen werden. "Wir erwarten, so in der Lage zu sein, bessere und mehr Sensoren zu bauen und anschließend auch Software-Algorithmen, die die [Autos] brauchen werden um weitere Schritte auf dem Weg zu automatisierten Fahrten zu unternehmen", zitiert das Technologie-Magazin Wired den Dephi-Technologie-Chef Jeff Owens.

Delphis entwickelt die Dinge, die Autobauer nicht selbst entwickeln wollen oder können, und der Boom des autonomen Fahrens bietet dafür viele Möglichkeiten. Dieser Markt wächst jedes Jahr um 35 Prozent. Es bescherte Delphi im Jahr 2014 1,4 Milliarden Dollar Umsatz, eine Zahl die das Unternehmen nach eigenen Angaben jedes Jahr um 50 Prozent steigern will.

Was die Fähigkeiten angeht, sagt Owens, "so gut wie alles, was Sie auf der Autobahn machen würde, dazu wird das Auto auch in der Lage sein." Das bedeutet die Aufrechterhaltung einer konstanten Geschwindigkeit und Sicherheitsabstand zu anderen Fahrzeugen sowie das Überholen langsamerer Fahrzeuge. Wenn es geschnitten wird oder eine Couch vor ihm von einen Pick-Up fällt, könne das Auto intelligent reagieren: Not-Bremsen und sich nach links oder rechts bewegen, wenn das sicher ist.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...