Finanzen

Börse: Dax schließt ein Prozent im Minus

Der Dax hat eine Doppeltop knapp über der 12100er-Marke gebildet. Das ist normalerweise der Auftakt für weitere Abgaben - solange das heutige Tageshoch nicht überwunden ist. Sind es wirklich nur Gewinnmitnahmen - oder geht dem Dax jetzt die Luft aus? Die Risikoprämien griechischer Anleihen steigen wieder stark - in Brüssel scheinen die Verhandlungen nicht voran zu kommen.
31.03.2015 19:19
Lesezeit: 2 min

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Zum Ende eines der besten Quartale seit vielen Jahren haben die Anleger am europäischen Aktienmarkt Kasse gemacht. Der Dax rutschte um ein Prozent auf 11.966,17 Zähler und schloss damit in Sichtweite seines Mitte des Monats aufgestellten Rekordhochs von 12.219,05 Zählern. In der Spitze hat der Leitindex 24 Prozent gewonnen - so viel wie seit 2003 nicht mehr in einem Quartal. Der Dax habe gute Chance, sich bald noch einmal in Richtung seines Allzeithochs aufzumachen, erklärte Analyst Jens Klatt vom Brokerhaus FXCM. Erst nach Ostern könnte es zu stärkeren Gewinnmitnahmen kommen. Der EuroStoxx50, der am Dienstag 0,8 Prozent auf 3697,38 Punkte verlor, legte seit Jahresbeginn um 17,5 Prozent zu.

Vor allem der Rückgang des Euro im Sog der ultralockeren Geldpolitik der EZB um zeitweise rund 15 US-Cent auf unter 1,05 Dollar hatte die Aktienmärkte in Europa in den vergangenen drei Monaten befeuert. Denn dies verschafft der Exportindustrie im Währungsraum einen Wechselkursvorteil gegenüber der US-Konkurrenz. Dies spiegelt sich auch in der Quartalsbilanz wider: Der S&P50 und der Dow-Jones-Index kamen in diesem Jahr bislang kaum vom Fleck. Am Dienstagabend notierten sie zum europäischen Handelsschluss 0,5 und 0,4 Prozent im Minus.

Die EZB hatte im März durch die Anleihekäufe das Interbankensystem quasi mit Geld geflutet. Monatlich will sie bis September 2016 rund 60 Milliarden Euro in den Bankenkreislauf pumpen, um somit den fallenden Preisen Einhalt zu gebieten und zugleich die Konjunktur anzukurbeln. Zumindest bei ersterem stellen sich erste Erfolge ein: Im März fielen die Preise in der Euro-Zone nur noch minimal. Am Rentenmarkt drückten die Käufe die Renditen in nie dagewesene Tiefen: So fiel die Verzinsung der zehnjährigen deutschen Bundesanleihen zeitweise unter 0,2 Prozent und die der spanischen Pendants unter ein Prozent.

Unter den Einzelwerten standen am Dienstag die im TecDax gelisteten Manz mit einem Plus von 7,6 Prozent auf 79,98 Euro im Fokus. Ein Auftrag im Batterie-Geschäft verlieh den Titeln des Spezialmaschinenbauers neuen Schwung.

Ansonsten überwogen Positionierungen zum Quartalsultimo. Größter Verlierer waren die Aktien von RWE mit einem Abschlag von 1,9 Prozent. Die Titel des Energieriesen halten auch in der Quartalsbilanz mit minus 7,3 Prozent die rote Laterne. Doch zu den Schlusslichtern am Dienstag zählten mit BASF und Merck auch zwei der Quartals-Lieblinge - sie hatten seit Jahresbeginn mehr als 30 Prozent gewonnen.

Im Plus hielten sich nur wenige Werte: HeidelbergCement profitierten von einer Kaufempfehlung und stiegen um 0,8 Prozent. SAP gewannen 0,3 Prozent.

Im MDax legten Osram um 2,9 Prozent zu. Der niederländische Konkurrent Philips verkauft einen Teil seines Lichttechnikgeschäfts. Philips konnten an der Börse davon allerdings nicht mehr profitieren, sondern rutschten um 0,8 Prozent ins Minus.

In London stiegen Kingfisher mit plus 4,3 Prozent an die "Footsie" -Spitze. Europas größte Baumarktkette will im laufenden Restrukturierungsprogramm schlecht laufenden Märkte aussortieren.

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