Politik

Zwischenfälle bei Germanwings: Sicherheits-Landungen in Venedig und Stuttgart

Eine Germanwings-Maschine musste am Freitagnachmittag ihren Flug von Hannover nach Rom abbrechen und ist in Venedig unvorhergesehen gelandet. Der Grund: Ein Crew-Mitglied und eine Passagierin waren während des Fluges plötzlich erkrankt. In Stuttgart musste eine Germanwings-Maschine am Samstag wegen eines technischen Defekts eine Sicherheitslandung durchführen. Der Pilot hatte einen Notalarm abgesetzt.
04.04.2015 02:42
Lesezeit: 1 min

Der Corriere della Sera meldet: Eine Maschine (Flugnummer 4U3882) der Fluggesellschaft Germanwings musste am Karfreitag ihren Flug von Hannover nach Rom Fiumicino abbrechen, weil ein Crew-Mitglied und eine Passagierin plötzlich erkrankt waren. Die Maschine wurde vom Piloten nach Venedig geflogen, wo sie auf dem Flughafen Marco Polo zur Sicherheit landete. Dort mussten alle Passagiere die Maschine verlassen und flogen mit einem anderen Flugzeug nach Rom weiter.

Der Passagier Eugenio Bartolini erzählte dem Corriere, dass die Maschine die Alpen überflogen hatte und unerwartet in den Sinkflug übergegangen sei, um schließlich in Venedig zu landen. Der Pilot meldete dem Tower in Venedig, dass er landen müsse, weil zwei Personen plötzlich von einer starken Übelkeit befallen gewesen seien.

Auch in Stuttgart kam es am Samstag zu einem Zwischenfall mit einer Germanwings-Maschine.

Eine Warnung über Ölverlust zwang einen Airbus 319 der Fluggesellschaft Germanwings zur außerplanmäßigen Landung am Stuttgarter Flughafen. Verletzt wurde niemand, wie der Geschäftsführer des Airports, Georg Fundel, am Samstag mitteilte. Die 123 Passagieren und 5 Crew-Mitglieder des Flugs 4U 814 hätten das Flugzeug auf normalem Wege verlassen, teilte Germanwings mit. Die Maschine war von Köln/Bonn in Richtung Venedig unterwegs.

Nach der Warnung im Cockpit wurde laut Germanwings aus Sicherheitsgründen ein Triebwerk abgeschaltet und eine «Ausweichlandung» vorgenommen. «Es handelt sich hierbei um eine Standard-Sicherheitsprozedur. Die Landung war keine Notlandung», hieß es in einer Mitteilung.

«Es war eine Notlandung», sagte dagegen Fundel der dpa. Der Pilot habe einen Notalarm abgesetzt. Dieser löse sofort einen Großalarm am Flughafen aus, was höchste Sicherheitsstufe bedeute. «In solchen Fällen müssen sich alle anderen Flugzeuge hinten anstellen, weil die betroffene Maschine Vorfahrt hat», sagte Fundel. Der Airbus wird nun von Technikern untersucht. Die Passagiere können mit einem Ersatzflugzeug nach Venedig weiterbefördert werden oder zurück nach Köln.

Im Luftverkehr wird zwischen Sicherheits- und Notlandungen unterschieden. Bei einer Notlandung ist das Leben der Insassen in Gefahr. Der Pilot hat dann in der Regel keine andere Wahl, als möglichst schnell aufzusetzen. Grund hierfür kann zum Beispiel Feuer an Bord sein oder ein massives technisches Problem wie der Ausfall des Hydrauliksystems.

Bei einer Sicherheitslandung entscheidet der Pilot, frühzeitig zu landen, um einen möglichen Defekt zu prüfen oder einen drohenden Schaden am Flugzeug zu vermeiden. Er könnte sich aber auch entschließen, seinen Flug fortzusetzen.

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