Politik

China zwingt Nachrichten-Portal Sina zu schärferer Zensur

Wegen zu lascher Zensur droht einem der größten Online-Dienste in China das Aus. Die Betreiber wurden nach Peking zitiert, wo ihnen öffentlich Ketzerei und Verletzung der Moral vorgeworfen wurde. Nur mit dem erfolgten Versprechen, die Zensur zu verschärfen, darf die Seite weitermachen.
13.04.2015 00:36
Lesezeit: 1 min

Chinas Regierung droht Sina, einen der größten und beliebtesten Online-Nachrichtendienste des Landes, zu schließen. Um dem zu entgehen müssen die Betreiber ihre „Zensur verbessern“. Die Führungskräfte des Portals wurden am Freitag vor die Cyberspace Administration of China (CAC) geladen und der Verbreitung von „illegaler Information“ und „Verletzung der Moral“ beschuldigt.

Sina habe seine Benutzerkonten nicht richtig zensiert und so geholfen, „Beteiligungen an Medien-Hypes“, „Gerüchte“ und „Ketzerei“ zu ermöglichen.

Zwar ist China für eine der weltweit härtesten Internet-Zensuren bekannt, aber es ist selten, dass ein Unternehmen so öffentlich gerügt wird wie es Sina widerfahren ist. In der Sitzung am Freitag gelobten die Sina-Chefs die Zensur ihrer Internetseite zu erhöhen, meldet die FT.

Seit der Machtübernahme Ende 2012 verfolgt der chinesische Staatspräsident Xi Jinping eine strikte Verschärfung der Kontrolle über die Medien. In dem World Press Freedom Index 2015 der Reporter ohne Grenzen rangierte China auf dem 176. Platz von 180 Ländern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Startups: Deutschland nicht attraktiv für Unicorns - nur die Hälfte würde wieder in Deutschland gründen
20.01.2025

Viel Bürokratie und Defizite bei der Digitalisierung: Viele Gründer von Unicorns, also Startups mit einer Bewertung von über einer...

DWN
Immobilien
Immobilien Zwangsversteigerung von Immobilien: Der alternative Weg zu Haus oder Eigentumswohnung - mit Glück unter Verkehrswert
19.01.2025

Es gibt verschiedene Gründe für die Zwangsversteigerung von Immobilien vor den örtlichen Amtsgerichten. In Krisenzeiten kommt es...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Einfach mehr Zeppelin fliegen
19.01.2025

Was ist aus der Freiheit der Fortbewegung geworden? Müssen Autos in Innenstädten wirklich sein? Ist die Deutsche Bahn noch zu retten? Ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Schuldenbremse oder Schuldenlockerung? Wege aus der deutschen Haushaltskrise
19.01.2025

Die Schuldenbremse sorgt für hitzige Debatten in Deutschland. Mit 2,5 Billionen Euro Schulden und wachsenden finanziellen...

DWN
Panorama
Panorama Klima-Aktivisten „Letzte Generation“: Freispruch nach Farbattacke auf das Brandenburger Tor
19.01.2025

Im Fall der Farbattacke auf das Brandenburger Tor im November 2023 wurden zwei Aktivistinnen der Klimaschutzgruppe „Letzte Generation“...

DWN
Finanzen
Finanzen Bürgergeld: Warum die Kosten trotz Reform weiter explodieren
19.01.2025

Das Bürgergeld sollte mehr soziale Gerechtigkeit schaffen, doch zwei Jahre nach der Einführung steigen die Kosten und Empfängerzahlen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ausbildung in Deutschland: Unbesetzte Plätze und verpasste Chancen für Jugendliche
19.01.2025

Eine Studie zeigt, dass viele Jugendliche eine Ausbildung in Deutschland beginnen könnten, wenn sie mehr individuelle Unterstützung...

DWN
Panorama
Panorama Biodeutsch: Unwort des Jahres 2024 als Symbol für Alltagsrassismus
19.01.2025

Der Begriff "biodeutsch" wurde zum "Unwort des Jahres 2024" gekürt. Die Jury kritisierte die diskriminierende Verwendung des Begriffs, der...