Finanzen

Börse: Dax schließt 1,9 Prozent im Minus

Der Dax scheitert heute erneut am Widerstand bei 12050 Punkten und fällt dann sogar zwischenzeitlich unter die 11800er-Marke. Die Apple-Euphorie ist also schnell verflogen, lediglich die schwachen US-Konjunkturdaten könnten den US-Märkten helfen, indem sie Hoffnungen auf eine Verschiebung der ersten Zinsanhebung machen.
28.04.2015 18:21
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Aus Furcht vor rückläufigen Unternehmensgewinnen haben sich am Dienstag zahlreiche Anleger von Aktien getrennt. Genährt wurden diese Spekulationen von schwachen US-Konjunkturdaten. Der Dax verabschiedete sich mit einem Minus von 1,9 Prozent bei 11.811,66 Punkten in den Feierabend. Der EuroStoxx50 büßte 1,5 Prozent auf 3715,42 Stellen ein. An der Wall Street pendelten Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 jeweils um ihren Vortagesschluss.

Das Barometer für die Kauflaune der US-Verbraucher fiel im April überraschend auf 95,2 Punkte von 101,4 Zählern im Vormonat. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Anstieg auf 102,5 Stellen gerechnet. Der Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft.

Durch diese Zahlen erhielten Hoffnungen auf eine Verschiebung der bislang für Sommer erwarteten Zinserhöhung in den USA neue Nahrung. Sie setzten der US-Währung zu und hievten den Euro im Gegenzug um fast einen US-Cent auf 1,0974 Dollar. Anleger warteten nun gespannt auf die Ergebnisse der Ratssitzung der US-Notenbank, die am Mittwochabend (MESZ) veröffentlicht werden. „Deutet die Fed erste Zinsschritte erst für das Jahr 2016 an, dann könnte dies dem Dax noch einmal Flügel verleihen“, sagte Jens Klatt, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses FXCM in Deutschland.

Von den insgesamt durchwachsenen Geschäftszahlen der Unternehmen erhielten die internationalen Börsen kaum Unterstützung: Daimler überraschte mit einem Gewinnsprung positiv. Im Sog des fallenden Gesamtmarktes konnten die Aktien des Autobauers ihre Anfangsgewinne aber nicht halten und schlossen 0,7 Prozent tiefer. Der französische Ölkonzern Total schnitt ebenfalls besser ab als gedacht. Dies hievte seine Papiere in Paris ein Prozent in die Höhe. In New York gehörte Merck & Co. mit einem Kursplus von 5,1 Prozent zu den Favoriten. Der Gewinnrückgang der US-Pharmafirma fiel geringer aus als befürchtet. Außerdem hob das Unternehmen seine Ergebnisziele für das Gesamtjahr an.

Dem gegenüber stand die enttäuschende Zwischenbilanz von Philips. Dort überschattete ein Gewinneinbruch der Medizintechnik-Sparte das Plus beim operativen Ergebnis insgesamt. Die Aktien des niederländischen Elektro-Konzerns brachen um bis zu 6,1 Prozent ein. Eine gesenkte Gesamtjahresprognose schickte den AEG-Konkurrenten Whirlpool auf Talfahrt. Die Aktien des weltgrößten Haushaltsgeräte-Herstellers verloren an der Wall Street bis zu 9,3 Prozent.

Unter Verkaufsdruck geriet auch die Commerzbank. Eine milliardenschwere Kapitalerhöhung drückte die Aktien 5,7 Prozent ins Minus und damit ans Dax-Ende. Bei der Deutschen Bank wirkte die Enttäuschung über die Umbaupläne nach. Ihre Papiere büßten 3,7 Prozent ein.

Am Rohstoff-Markt sorgte die Besetzung eines Frachtschiffs durch iranische Einheiten für Unruhe. Der Preis für die richtungsweisende Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee stieg zeitweise um ein Prozent auf 65,49 Dollar je Barrel (159 Liter). Gleichzeitig verteuerte sich die „Antikrisen-Währung“ Gold binnen Minuten um etwa zehn auf 1212,30 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Dem US-Verteidigungsministerium zufolge hat eine iranische Patrouille ein Containerschiff aufgebracht. US-Kampfflugzeuge und ein US-Zerstörer beobachteten die Situation.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen „Banknoten-Paradoxon“: Milliarden unter den Matratzen - Bargeldmenge steigt weiter
15.06.2025

Ungeachtet der stetig abnehmenden Bedeutung von Scheinen und Münzen beim alltäglichen Einkauf steigt die im Umlauf befindliche...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Resilienz als strategischer Imperativ: Carlsberg und Davos-Forum fordern neue Unternehmenslogik
15.06.2025

Krisen, Krieg, KI und Klimawandel: Carlsberg und das Weltwirtschaftsforum rufen Unternehmen auf, Resilienz nicht als Reaktion, sondern als...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der ESG-Betrug: Wie Konzerne Moral simulieren
15.06.2025

Konzerne feiern Nachhaltigkeit, während ihre Bilanzen eine andere Sprache sprechen. Zwischen Greenwashing, Sinnverlust und Bürokratie:...

DWN
Panorama
Panorama Leben auf einem Eismond? - Astrobiologe auf Spurensuche
15.06.2025

Dicke Eiskruste und bis zu minus 200 Grad - klingt nicht gerade angenehm. Warum der Saturnmond Enceladus auf der Suche nach außerirdischem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kritik oder Mobbing? Wie Sie den feinen Unterschied erkennen
15.06.2025

Mobbing beginnt oft harmlos – mit einem Satz, einem Blick, einer E-Mail. Doch wann wird aus Kritik systematische Zermürbung? Dieser...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Das neue Magazin ist da: Das können wir gut - wo Deutschland in Zeiten von KI, Transformation und Globalisierung überzeugt
15.06.2025

Was kann Deutschland gut? Diese Frage mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, fast schon trivial. Doch in einer Zeit, in der das Land...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Kleinkrieg“ um Lkw-Plätze: Autoclub kritisiert Überfüllung
15.06.2025

Auf und an Autobahnen in Deutschland fehlen viele tausend Lkw-Stellplätze – nach einer Kontrolle an Rastanlagen beklagt der Auto Club...

DWN
Politik
Politik Machtverschiebung in Warschau: Der Aufstieg der Nationalisten bringt Polen an den Abgrund
15.06.2025

In Polen übernimmt ein ultrakonservativer Präsident die Macht – während die liberale Regierung um Donald Tusk bereits ins Wanken...