Politik

US-Wirtschaft bricht überraschend stark ein

Lesezeit: 1 min
29.04.2015 17:48
Das Wirtschaftswachstum in den USA ist überraschend auf 0,2 Prozent eingebrochen. Experten hatten mit einer Wachstumsrate von 1,0 Prozent gerechnet. Als Grund für den Einbruch werden die Kältewelle und der starke Dollar angeführt.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Das US-Wirtschaftswachstum hat sich zum Jahresbeginn überraschend deutlich abgeschwächt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im ersten Quartal aufs Jahr gerechnet lediglich um 0,2 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Mittwoch in Washington in einer ersten Schätzung mitteilte. Das entspricht praktisch einer Stagnation und ist der schwächste Zuwachs seit einem Jahr.

Zum Vergleich: Noch im vierten Quartal 2014 hatte die weltgrößte Volkswirtschaft aufs Jahr gerechnet um 2,2 Prozent zugelegt. Im dritten Quartal lag die Rate gar bei 5 Prozent.

Die neuesten Zahlen wurden nur kurz vor einer Zinsentscheidung der US-Notenbank veröffentlicht. Es wird erwartet, dass die Fed die historisch niedrigen Zinsen nicht anhebt.

Der Abschwung von Januar bis Ende März fiel deutlich stärker aus als erwartet. Experten hatten mit einer Wachstumsrate von 1,0 Prozent gerechnet. Grund für die schlechte Entwicklung dürften auch das schlechte Wetter und zahlreiche Hafenstreiks sein, meinten Volkswirte. In ersten Reaktionen am Mittwoch gingen die Dax-Werte zurück, der Euro legte gegenüber dem US-Dollar zu.

Die abgekühlte Konjunktur dürfte die US-Notenbank dazu bewegen, ihre erste Leitzinserhöhung seit rund neun Jahren noch etwas hinauszuzögern. Noch vor Monaten, als die US-Wirtschaft deutlich besser lief, hieß es zeitweise, bereits im April könnte die Fed von ihrer Politik des superbilligen Geldes abrücken. Später tippten Analysten auf den Sommer oder den Spätsommer.

Allerdings sind die US-Wachstumszahlen nicht unmittelbar mit europäischen Angaben vergleichbar. Grund: In den USA wird auf ein Jahr hochgerechnet. Die Daten geben an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Tempo ein Jahr lang gehalten würde. In Europa wird auf diese sogenannte Annualisierung verzichtet, die Wachstumsraten fallen dort deshalb geringer aus als in den USA.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Politik
Politik Südkorea: Auch Interimspräsident Han des Amtes enthoben
28.12.2024

Nach Präsident Yoon Suk Yeol wird nun auch sein Vertreter Han Duck Soo durch eine Parlamentsabstimmung von seinen Aufgaben entbunden....

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnfinanzielle Lage Deutschland: 1 von 5 Deutschen können ihre Wohnkosten kaum decken
28.12.2024

Laut einer Umfrage der Direktbank ING Deutschland finden 26 Prozent der Befragten es „schwer“ oder „sehr schwer“ ihre Mieten zu...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands bedenkliches Ungleichgewicht: Insolvenzen steigen, Gründungen sinken
28.12.2024

Im November ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen etwas gesunken. Experten betrachten das Insolvenzgeschehen dennoch mit Sorge.

DWN
Politik
Politik Sabotage-Akte stoppen: Nato will Militärpräsenz in Ostsee verstärken
28.12.2024

Das baltische Meer wird mehr und mehr zum Hotspot zwischen Russland und dem Westen. Jetzt hat Nato-Chef Mark Rutte signalisiert, dass die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Raumsonde übersteht nahen Vorbeiflug an der Sonne
27.12.2024

"Die Sonnensonde hat nach Hause telefoniert!", schreibt die US-Raumfahrtbehörde Nasa aufgeregt. Das bedeutet: Der Hitzeschild hat die...

DWN
Politik
Politik Nato in der Krise: Wie sichern wir Frieden und Stabilität in Europa?
27.12.2024

Viele Deutsche sorgen sich angesichts der Lage in der Ukraine vor einer Ausweitung des Krieges. Der neue Nato-Generalsekretär hält dies...

DWN
Finanzen
Finanzen Notenbanker durch und durch: Ex-Bundesbankpräsident Schlesinger zum Gedenken
27.12.2024

Zeit seines Lebens hat sich Helmut Schlesinger für eine stabile Währung eingesetzt. Dabei scheute er auch nicht den Konflikt. Nun ist der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Reformen 2025: Steuererhöhungen, Mindestlohnerhöhung und neue Gesetze im Überblick
27.12.2024

Die Reformen 2025 bringen eine Reihe bedeutender Änderungen für Bürgerinnen und Bürger: vom neuen Mindestlohn über die Einführung der...