Gemischtes

Italien: Schwere Ausschreitungen bei Expo-Eröffnung in Mailand

Zahlreiche Verletzte, brennende Autos, zerstörte Geschäfte: Das ist das Ergebnis der schweren Krawalle zur Expo-Eröffnung. Mehrere Personen wurden festgenommen, die Staatsanwaltschaft ermittelt. Den Anstiftern der Proteste drohen Haftstrafen von bis zu 15 Jahren.
04.05.2015 00:04
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

„Vier Halbstarke schaffen es nicht, die Expo zu ruinieren. Mailand ist sehr viel stärker als diese Leute glauben“, kündigte Regierungschef Matteo Renzi an, nachdem Hunderte bei einer Demonstration gegen die Weltausstellung am Freitag das Stadtzentrum verwüstet hatten. Fünf Menschen wurden festgenommen, gegen sie ermittelt die Staatsanwaltschaft unter anderem wegen Sachbeschädigung.

Den mutmaßlichen Anstiftern der Krawalle könnten laut Nachrichtenagentur Ansa Haftstrafen von bis zu 15 Jahren drohen. Die Staatsanwaltschaft beantragte Untersuchungshaft, am Montag sollen die drei Männer und zwei Frauen vor dem Untersuchungsrichter aussagen. Weitere zehn Randalierer wurden vorübergehend festgesetzt.

Rund um die Eröffnung der Weltausstellung am Freitag war es in der norditalienischen Metropole zu schweren Zusammenstößen zwischen Hunderten Demonstranten und der Polizei gekommen. Mindestens elf Beamte wurden nach Polizeiangaben verletzt. Die Demonstranten setzten Autos und Geschäfte in Brand, beschädigten Gebäude, warfen mit Steinen, Feuerwerkskörpern und Molotowcocktails, wie die Ansa berichtete. Die Polizei reagierte mit Tränengas und Wasserwerfern.

Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella verurteilte die Krawalle aufs Schärfste und forderte, die Randalierer zu bestrafen. „Es bleibt ein ruiniertes Fest, das ist sehr schade“, sagte Expo-Chef Giuseppe Sala. „Es ist schwer zu verstehen, was die Ideen dieser Gewalttäter sind.“ Innenminister Angelino Alfano lobte die Polizei, die „mit Intelligenz und Entschlossenheit das Schlimmste verhindert“ hätte.

Schon am Wochenende begannen die Aufräumarbeiten im Stadtzentrum, an denen sich auch viele Bürger beteiligten. Der Präsident der Lombardei, Roberto Maroni, kündigte an, die betroffenen Bürger sollten insgesamt mit 1,5 Millionen Euro unterstützt werden. Mailands Bürgermeister Giuliano Pisapia versprach eine geschlossene Reaktion der Stadt. „Zusammen können wir ein starkes Signal senden und zeigen, dass sich diese Stadt nicht einschüchtern lässt.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Börsencrash, Blase oder Börsenrally? So brisant wird das zweite Halbjahr an den Aktienmärkten
08.07.2025

Zins-Chaos, Trump-Drohungen und eine Blase bei Rüstungsaktien: Drei Top-Strategen warnen vor einem explosiven Börsenhalbjahr – mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Exportflaute durch Handelsstreit: Unsicherheit belastet deutsche Firmen
08.07.2025

Trotz einer weiteren Fristverlängerung im Zollkonflikt mit den USA bleibt die Lage für deutsche Exportunternehmen angespannt. Die...

DWN
Politik
Politik Bundestag stimmt über Verfassungsrichter ab – Politische Debatte um Mehrheiten
08.07.2025

Im Bundestag steht eine wichtige Entscheidung an: Drei Kandidatinnen und Kandidaten für das Bundesverfassungsgericht sollen gewählt...

DWN
Technologie
Technologie Wettlauf der Supermächte: Wer gewinnt das Milliarden-Quantenrennen?
08.07.2025

Quantencomputer gelten als Schlüsseltechnologie der Zukunft – und könnten bestehende Sicherheitsstrukturen weltweit aushebeln. Der...

DWN
Politik
Politik Recht auf Schutz: Gericht bestätigt Anspruch afghanischer Familie auf Visa
08.07.2025

Trotz der Einstellung des Bundesaufnahmeprogramms für gefährdete Afghanen hat das Verwaltungsgericht Berlin eine klare Entscheidung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Urlaub wird teurer: Flugkosten steigen auch bei Billig-Airlines
08.07.2025

Fliegen vom deutschen Flughafen ist deutlich kostspieliger geworden – und das nicht nur bei klassischen Airlines. Auch...

DWN
Politik
Politik Haushaltsstreit 2025: Klingbeils Pläne, Kritik und offene Milliardenlücken
08.07.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat den Haushaltsentwurf für 2025 und die Finanzplanung bis 2029 in den Bundestag eingebracht....

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Konzern behauptet Spitzenposition im deutschen E-Auto-Markt
08.07.2025

Der VW-Konzern setzt im deutschen E-Auto-Markt neue Maßstäbe. Die aktuellen Zahlen zeigen eine eindrucksvolle Entwicklung – doch der...