Politik

Baltic Dry: Container-Branche erwartet weltweite Rezession

Einer Umfrage des Meinungsforschungs-Instituts MarPoll zufolge ist die überwiegende Mehrheit der Befragten der Ansicht, dass der Baltic Dry Index weiter fallen wird. Der Verfall des Baltic Dry Index gilt als Vorzeichen für eine Rezession.
07.05.2015 01:31
Lesezeit: 1 min

Die Container-Branche, traditionell eine jener Industrien, die Trends früh erkennt, sieht die Weltwirtschaft von einer erheblichen Krise. Das Meinungsforschungs-Institut MarPoll hat im Auftrag des Magazins „Maritime CEO“ eine Online-Umfrage über das Schiffswesen und den Containerhandel durchgeführt. An der Umfrage nahmen 360 Personen teil, die sich im Containerhandel auskennen. 56 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass der Baltic Dry Index (BDI) noch weiter fallen wird. Der Baltic Dry Index lag am Dienstag bei 580 Punkten. Innerhalb einer Woche hat der wichtigste Index für den Welthandel 21 Punkte verloren. Im November 2014 lag er noch bei einem Jahres-Rekordwert von 1.464 Punkten.

Die sich ausweitendende Wirtschaftskrise in China verschärft den Preisverfall im Seehandel. China hatte kürzlich gemeldet, deutlich weniger Waren ins Ausland exportiert zu haben. Aber auch Chinas Importe gehen aufgrund mangelnder Liquidität zurück. Ein weiterer Grund für den Rückgang der Schiffsbestellungen wird in den staatlichen Subventionen der Schifffahrt gesehen. So haben Länder wie Dänemark, China und Frankreich große Summen an staatlichen Geldern und Garantien in die Reedereien und Schiffsbauer gesteckt.

Die Industrienationen wollten nach der Finanzkrise so den Zusammenbruch der Schiffsbranche verhindern. Die französische Reederei CMA-CGM konnte nur dank staatlicher Finanzhilfe in Höhe von 110 Millionen Euro vor der Pleite bewahrt werden. Koreanische Reedereien und Schiffsbauer hatten da weniger Glück. Ein entsprechender Fonds zur Stützung der Industrie ist noch im Aufbau befindlich. Doch bis zu seiner Fertigstellung könnte es für die koreanische Branche schon zu spät sein.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Digitaler Euro: EZB gibt Gas bei der Einführung
30.05.2025

Noch befindet sich der digitale Euro in der Testphase, doch die Europäische Zentralbank (EZB) treibt das Projekt „Digitaler Euro“...

DWN
Technologie
Technologie 50 Jahre Esa: Europas Raumfahrt zwischen Anspruch und Realität
29.05.2025

Die USA und China planen ehrgeizige Missionen zu Mond und Mars, auch Indien und Russland mischen kräftig mit. Wie ist Europas Position 50...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Blackout in Deutschland: Wie wahrscheinlich ist ein Stromausfall?
29.05.2025

Kann in Deutschland etwas Ähnliches passieren wie neulich in Spanien und Portugal? In unserer entwickelten Gesellschaft, in der wir auf...

DWN
Politik
Politik Arbeiten bis 70 – Dänemark zieht vor, Deutschland zaudert
29.05.2025

Dänemark macht vor, was Deutschland nicht wagt: Arbeiten bis 70 soll dort bald Pflicht sein – während Berlin sich weiter um unbequeme...

DWN
Panorama
Panorama Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht & Co.: Diese 7 Dokumente sichern Ihre rechtliche Vorsorge
29.05.2025

Wer rechtzeitig Regelungen für die eigene rechtliche Vorsorge trifft, handelt vorausschauend. Besonders zentrale Dokumente sind eine...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Trade-In-Experte: „Rücknahme ist kein reines Nachhaltigkeitsetikett, sondern ein Business Case“
29.05.2025

Gebrauchte Smartphones und mobile Geräte sind unterschätzte Vermögenswerte, vor allem im Mittelstand. Trade-In-Experte Alexander Heß...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Urlaubsplanung: Wann sind halbe Urlaubstage erlaubt?
29.05.2025

Handwerkertermin, Arztbesuch oder Gang zur Behörde – in vielen Fällen reicht es aus, wenn Arbeitnehmer lediglich einen halben Tag frei...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Einer der einflussreichsten Manager Europas warnt: „China ist gefährlicher als Trump“
29.05.2025

China ist längst mehr als nur Werkbank – es ist der größte Stresstest für Europas Wirtschaft. Ex-Mærsk-Chef Nils Smedegaard Andersen...