Politik

China und Russland führen Militär-Manöver im Mittelmeer durch

Die chinesischen und russischen Seestreitkräfte haben ein Militär-Manöver im Mittelmeer gestartet. Beide Staaten wollen damit ein Zeichen gegen die USA setzen und zeigen, dass es Allianzen gibt, die sich mit einer US-Vorherrschaft nicht abfinden wollen.
15.05.2015 01:03
Lesezeit: 1 min

Erstmals führen China und Russland gemeinsame Marine-Manöver im Mittelmeer durch. Seit Montag nehmen etwa zehn Kriegsschiffe am Manöver teil, welches am 21. Mai enden wird. Die Kommandozentrale des Manövers befindet sich am Schwarzmeerhafen Noworossijsk, berichtet The Telegraph. Anatoli Antonow, Russlands stellvertretender Verteidigungsminister, sagt, dass die militärische Zusammenarbeit ein gemeinsames Verständnis von „Herausforderungen und Bedrohungen“ und „die Notwendigkeit, die gegenwärtige Weltordnung neu zu strukturieren“ demonstriert.

Diese Aussage harmoniert mit der Rede des Kreml-Chefs Wladimir Putin, die dieser bei der Siegesparade zum Ende des Zweiten Weltkriegs am Samstag in Moskau gehalten hat. Dort sagte er, dass die „globale Entwicklung untergraben“ wurde, indem versucht wurde, „eine unipolare Welt“ zu schaffen, womit er indirekt auf die USA als Urheber dieses Versuchs hinwies. Chinas Präsident Xi Jinping gehörte zu den Ehrengästen der Siegesfeier.

Derzeit ist China dabei, eine Marine-Strategie im West-Pazifik und in den Gewässern von Japan und Taiwan zu entwickeln, weil das Land sich durch die USA bedroht fühlt. Die USA hingegen festigen ihre militärische Kooperation mit Japan und Taiwan, um China in Asien unter Kontrolle zu bekommen.

Doch seit 2010 finden vor den Gewässern Ost-Russlands regelmäßig gemeinsame Marine-Manöver zwischen Russland und China statt. Peking ist vor allem daran interessiert, die weltweite Reichweite seiner Marine auszubauen. Beide Länder kooperieren auch im wirtschaftlichen Bereich. Am vergangenen Freitag in Moskau unterzeichneten Putin und Jinping mehrere bilaterale Abkommen. Eines dieser Abkommen zufolge soll China umgerechnet 5,4 Milliarden Euro in den russischen Eisenbahnsektor investieren. Zudem soll die Kreditvergabe chinesischer Banken an russische Unternehmen angekurbelt werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...