Wirtschaft

Energie-Deals: Schmiergeld-Vorwürfe gegen US-Abgeordnete

Zehn US-Kongressabgeordneten wird vorgeworfen, sie hätten im Jahr 2013 Schmiergelder von Aserbaidschan erhalten. Im Gegenzug sollten die Abgeordneten geplante US-Sanktionen gegen ein aserbaidschanisch-iranisches Gasprojekt verhindern. Tatsächlich wurde das Projekt nicht mit Sanktionen belegt.
19.05.2015 00:17
Lesezeit: 1 min

Zehn Mitglieder des US-Kongresses - zusammen mit 32 ihrer Mitarbeiter - sollen von der staatlichen Ölgesellschaft von Aserbaidschan (SOCAR) verdeckte Zahlungen erhalten haben. Im Gegenzug sollten sie im Jahr 2013 nach Baku fahren und an einer Konferenz zu den US-aserbaidschanischen Beziehungen teilnehmen, berichtet die Washington Post.

Über 750.000 Dollar soll SOCAR über Non-Profit-Organisationen in die USA geschleust haben, um für die Kosten der Reise aufzukommen. Mit den Geldern wurden auch Souvenirs für die Kongress-Abgeordneten finanziert. Dazu gehören unter anderem Seidentücher, Kristall-Tee-Sets und aserbaidschanische Teppiche. Obwohl das Amt für Ethik des US-Kongresses (OCE) kurz nach den Vorwürfen eine Untersuchung einleitete, konnte sie keinerlei Hinweise dafür finden, dass die Abgeordneten sich der Vorteilsnahme schuldig gemacht haben.

Die Konferenz fand am 28. und 29. Mai 2013 statt. Mehrere Energieunternehmen setzten sich bei der Konferenz gemeinsam mit SOCAR dafür ein, damit ein Erdgaspipeline-Projekt im Kaspischen Meer, welches einen Wert von 28 Milliarden Dollar hat, von den Iran-Sanktionen ausgenommen wird. Denn einer der Partner des Projekts ist die iranische staatliche Öl-Gesellschaft National Iranian Oil Company (NIOC). Das Projekt trägt den Namen „Schah Deniz“.

SOCAR hält 16,7 Prozent an dem Projekt. Weitere Teilhaber sind BP mit 28,8 Prozent, Petronas mit 15,5 Prozent, Lukoil mit zehn Prozent und Turkish Petroleum mit 19 Prozent. Die USA unterstützen den Pipeline-Bau, um eine alternative Versorgungsquelle zum russischen Gas zu schaffen, wenn es um die Versorgung Europas geht. Tatsächlich wurde „Schah Deniz“ nicht mit US-Sanktionen belegt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zollpoker ohne Risiko? Anleger setzen auf das alte Trump-Muster
09.07.2025

Donald Trump zündelt erneut im globalen Zollstreit – und die Finanzmärkte zucken nur mit den Schultern. Haben Investoren aus der...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Elektronikboom im Netz: Droht Europa die Billigflut aus China?
09.07.2025

Europas Verbraucher kaufen Elektronik immer öfter online – doch ausgerechnet ein drohender Zollkrieg der USA könnte Europa mit einem...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Huthi-Angriff im Roten Meer zerschlägt Hoffnung auf Wiedereröffnung des Suezkanals
09.07.2025

Ein neuer Angriff der Houthis auf ein griechisches Frachtschiff lässt alle Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung des Suezkanals zerplatzen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Politik
Politik Corona: Breite Mehrheit für Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung
09.07.2025

Lockdown, Impfpflicht, Schulschließungen und Abstandsregeln – in der Corona-Pandemie wurde eine Vielzahl von unverhältnismäßigen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen IT-Sicherheit in der Urlaubszeit: Wenn der Chef im Urlaub ist, beginnt für die IT der Ernstfall
09.07.2025

Der Sommer beginnt, das Management reist ab – für Hacker ist das die ideale Gelegenheit. Lesen Sie, wie Unternehmen für IT-Sicherheit...