Politik

Gegen den Dollar: IWF erteilt chinesischem Yuan den Ritterschlag

Der IWF düpiert die USA und erklärt den chinesischen Yuan für fair bewertet. Damit steht dem Aufstieg der chinesischen Währung zu einer Weltwährung nichts mehr im Wege. Bisher hatte der IWF den US-Kurs gehalten, muss aber offensichtlich auf die neuen Gegebenheiten der realen Welt mehr Rücksicht nehmen als auf politische Vorgaben aus Washington.
27.05.2015 00:52
Lesezeit: 1 min

China hält seine Landeswährung Renminbi Yuan nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht mehr künstlich klein. Der Wechselkurs habe sich im vergangenen Jahr so entwickelt, dass nun nicht mehr von einer Unterbewertung, sondern einer fairen Bewertung gesprochen werden könne, sagte der zuständige IWF-Vizedirektor Markus Rodlauer am Dienstag in Peking. Nach einer Auswertung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich hat der reale effektive Wechselkurs des Yuan in den vergangenen fünf Jahren um 33 Prozent zugelegt.

Peking war von seinen westlichen Handelspartner und vom IWF seit langem vorgeworfen worden, den Wechselkurs künstlich niedrig zu halten, um sich Handelsvorteile zu verschaffen. Denn eine schwache Währung macht chinesische Produkte im Ausland billiger. In den vergangenen Jahren hatte China auch durch diesen Vorteil riesige Handelsüberschüsse eingefahren.

Die nunmehrige Erklärung ist ein überraschender Tiefschlag für den Dollar. Der Yuan wird damit mit hoher Wahrscheinlichkeit Teil des IWF-Währungskorbes. Mit diesem Schritt kommt China seinem Ziel näher, den Yuan als Weltwährung zu etablieren - und somit die Vorherrschaft des Dollar als einziger Weltwährung langfristig zu brechen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Umbau der US-Verteidigung stellt Milliardenprojekte infrage
09.08.2025

Donald Trump krempelt die US-Verteidigung radikal um: Alte Kampfjets werden verschrottet, Milliarden in neue Tarnkappenbomber investiert....

DWN
Politik
Politik 50 Jahre Abkommen von Helsinki – ein Pakt ohne Erbe
09.08.2025

Vor 50 Jahren versprach das Abkommen von Helsinki eine neue Weltordnung aus Kooperation und Respekt. Heute, im Zeitalter hybrider Kriege,...

DWN
Technologie
Technologie Globale Bank-ID: Yubico-Gründerin will Passwörter abschaffen – Milliardenpotenzial für deutsche Firmen
09.08.2025

Die Gründerin von Yubico will mit ihrer Stiftung Siros ein globales, offenes System für digitale Identitäten schaffen – sicher wie ein...

DWN
Technologie
Technologie ChatGPT-5: So verwenden Sie das neue ChatGPT-Modell
08.08.2025

Open AI erlaubt erstmals tiefe Einblicke in die Denkweise von ChatGPT. Wer die neue Erweiterung nutzt, kontrolliert nicht nur Daten –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kreditprogramme für den Mittelstand: Neue KfW-Digitalförderung für KMU, Kritik an „Made for Germany“
08.08.2025

Zwei neue KfW-Kreditprogramme unterstützen KMU seit Juli gezielt bei Digitalisierung und Innovation. Unterdessen sorgt die fehlende...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt "Aufstehen, hingehen, machen": Thomas Hintsche verkauft seit 30 Jahren gegrillte Würstchen auf dem Markt
08.08.2025

Seit 30 Jahren verkauft Thomas Hintsche Bratwurst, Steak, Buletten und mehr auf dem Markt. Seine Grillskills hat er perfektioniert, kennt...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis bleibt stabil: USA verhängen Zölle auf Goldimporte – Schweiz im Fokus
08.08.2025

US-Zölle auf Goldimporte versetzen den Markt in Aufruhr. Besonders die Schweiz könnte hart getroffen werden. Während der Goldpreis in...

DWN
Finanzen
Finanzen Munich Re-Aktie fällt: Rückversicherer spürt Preisdruck trotz Rekordgewinn
08.08.2025

Die Munich Re-Aktie erlebt nach einem Rekordgewinn überraschend Gegenwind. Trotz starker Halbjahreszahlen dämpfen sinkende Preise und...