Wirtschaft

Russland verärgert: Ukraine zahlt fällige Gas-Rechnungen nicht

Der russische Energie-Konzern Gazprom fordert von der Ukraine 30 Milliarden Dollar für offene Gasrechnungen. Ein Großteil der Forderung geht auf Vertragsstrafen zurück, weil die Ukrainer oftmals Gas bestellt, aber nicht abgenommen haben. Doch dazu waren sie aufgrund der „Take-or-Pay“-Klausel verpflichtet.
31.05.2015 01:47
Lesezeit: 1 min

Der russische Energie-Riese Gazprom beziffert die Schulden der Ukraine aus offenen Gasrechnungen auf 29,5 Milliarden Dollar. Das sagte Gazprom-Chef Alexej Miller am Donnerstag auf einer Energiekonferenz in Belgrad. Alleine 2,6 Milliarden Dollar entfallen auf Gaslieferungen von 2013 bis 2014. Weitere 200 Millionen Dollar entfallen auf Gaslieferungen in die Ost-Ukraine.

Der Rest der ausstehenden Summe bestehe aus Strafzahlungen. Im Rahmen der „Take-or-Pay“-Klausel hatte die Ukraine Gas bestellt, aber nicht abgenommen. Unabhängig von der Abnahme ist die Ukraine dazu verpflichtet, die bestellte Menge zu bezahlen. Vom ukrainischen Energie-Riesen Naftogaz fordert Gazprom 8,2 Milliarden Dollar aus der Klausel. Doch Naftogaz protestiert und fordert von Gazprom stattdessen 16 Milliarden Dollar wegen entgangener Gebühren aus dem Gas-Transit in die EU. Deshalb haben die Ukrainer Gazprom am Schiedsgerichtsinstitut der Stockholmer Handelskammer verklagt. Ein Urteil steht noch aus.

Die Ukraine hat die Gaspreise seit dem 1. April um 280 Prozent angehoben. Der Schritt sei nötig gewesen, um weitere IWF-Kredite zu erhalten, so die Regierung. Die Entscheidung fiel, nachdem Gazprom der Ukraine einen Rabatt gewährt hat. Der kommt nun dem IWF zugute - und nicht den Bürgern der Ukraine.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...