Politik

OB-Wahl Dresden: Verheerende Schlappe für die CDU

Die Dresdner haben der regierenden CDU ein denkbar schlechtes Zeugnis ausgestellt: Innenminister Markus Ulbig erhielt beim ersten Wahlgang zum Oberbürgermeister blamable 15,4 Prozent der Stimmen - nur unwesentlich mehr als die lokale Pegida-Kandidatin.
08.06.2015 00:00
Lesezeit: 1 min

Die Dresdner Oberbürgermeister-Wahl wurde zu einem Misstrauensvotum für die Landesregierung: Der CDU-Kandidat, Sachsens Innenminister Markus Ulbig, kam am Sonntag lediglich auf 15,4 Prozent der Stimmen. Am besten schnitt seine Kabinettskollegin, SPD-Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange, mit 36,0 Prozent der Stimmen ab, wie das Wahlamt am Abend mitteilte. Die Kandidatin der islamkritischen Pegida, Tatjana Festerling, kam auf 9,6 Prozent.

Damit verliert die CDU voraussichtlich ihren letzten OB-Posten in einer deutschen Großstadt mit mehr als 500.000 Einwohnern. Die Entscheidung wird ein zweiter Wahlgang am 5. Juli bringen.

Erfolgreicher war die CDU bei den gleichzeitig stattfindenden Landratswahlen. Diese entschied sie in allen zehn Landkreisen schon im ersten Wahlgang für sich und stellt damit wieder alle Landräte in Sachsen.

Stange war für ein von der rot-rot-grünen Stadtratsmehrheit unterstütztes Bündnis ins Rennen gegangen. Hinter ihr landete der amtierende Erste Bürgermeister Dirk Hilbert (FDP), der für ein unabhängiges Bündnis antrat, mit 31,7 Prozent auf dem zweiten Platz.

Die Wahl war notwendig geworden, weil die bisherige CDU-Amtsinhaberin Helma Orosz im Februar krankheitsbedingt zurückgetreten war.

Im zweiten Wahlgang können - anders als bei einer Stichwahl - alle Kandidaten erneut antreten. Ulbig will nun Gespräche mit FDP-Mann Hilbert führen. Ziel sei ein gemeinsamer bürgerlicher Kandidat für den zweiten Wahlgang, sagte CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer. Ulbig betonte, das Ergebnis mache deutlich, dass es in Dresden keine rot-rot-grüne Mehrheit gebe. «Sie wollen keinen Oberbürgermeister oder keine Oberbürgermeisterin, die auf ein solches Bündnis gegründet ist.» Stange will im zweiten Wahlgang ebenfalls auf Wähler aus dem bürgerlichen Lager bauen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...