Nach einem Rückgang von 0,4 Prozent im März hat sich die Industrieproduktion wieder etwas erholt. Allerdings kann nicht von einem tatsächlichen Wachstum die Rede sein. Mit einem Plus von 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat stagnierte die Industrieproduktion im Euroraum wie in der EU. Auf die Industrieproduktion im Euroraum wirkte sich vor allem der Produktionsrückgang bei den Verbrauchsgütern (-0,8 %) und bei der Energie (-1,6 %) negativ aus, so Eurostat.
Litauen (+3,4%), Schweden (+2,2 %) und Portugal (+2,1 %) konnten innerhalb der EU noch die Größten Zuwächse in der Industrieproduktion vorweisen. Schlusslichter waren Kroatien (-4,1 %), Malta (-3,8%) und Griechenland (-2,3%). In Deutschland wuchs die Industrieproduktion um 0,8 Prozent gegenüber März 2015.
Im Jahresvergleich verbuchte die Industrieproduktion im Euroraum ein Plus von 0,8 Prozent. So gab es im April einen Anstieg in der Produktion von Investitionsgütern, Gebrauchsgütern, Vorleistungsgütern und Energie. Im März allerdings war es zu einem deutlich größeren Plus von 2,1 Prozent in der Industrieproduktion gegenüber dem Vorjahresmonat gekommen. Damals stiegen die Verbrauchsgüter um 4,8 Prozent, im April gingen diese sogar um 0,3 Prozent zurück.
Die stagnierende Industrieproduktion im Mai ist auch vor dem Hintergrund der Russland-Sanktionen zu sehen. Ein Blick auf die Handelsströme mit den wichtigsten Handelspartnern der EU28 im Zeitraum von Januar bis März macht die Problematik deutlich. Von den zehn wichtigsten Handelspartner sind die EU28-Ausfuhren im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur bei drei Partnern rückläufig gewesen: Norwegen, Japan und Russland.
Während die Ausfuhren nach Norwegen und Japan aber lediglich um zwei Prozent zurückgingen, brachen sie nach Russland um 34 Prozent ein. Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich auch bei den Einfuhren aus Russland in die EU. Diese gingen im ersten Quartal 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 31 Prozent zurück. Besonders der deutsche Maschinenbau leidet unter den Sanktionen.