Politik

Juncker: Griechen sollen für den Euro stimmen

Die EU-Kommission wird am Montag keine neuen Griechenland-Vorschläge vorlegen. EU-Kommissar Oettinger hält einen Verbleib Griechenlands im Euro für „mehr als fraglich“.
29.06.2015 10:37
Lesezeit: 2 min

14.23 Uhr - EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat die griechische Bevölkerung aufgerufen, beim geplanten Referendum gegen die Empfehlung der eigenen Regierung zu stimmen. "Wenn die Griechen mit 'Ja' stimmen, ist das ein Zeichen an die EU und die Welt, dass Griechenland im Euro bleiben will", sagte Juncker am Montag in Brüssel. Dies gelte auch, wenn die Fragestellung in der Volksabstimmung noch geändert werde.

Der von Linken geführten Regierung in Athen machte er schwere Vorwürfe, die Reformvorschläge von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds nicht angenommen und stattdessen das Referendum für Sonntag angesetzt zu haben. "Nach allen den Anstrengungen, die ich unternommen habe (...) fühle ich mich ein wenig verraten, denn die Menschen berücksichtigen meine persönlichen und die Anstrengungen vieler anderer Menschen nicht genug." Der Versuch, eine Demokratie gegen 18 andere der Euro-Zone auszuspielen, stehe Griechenland nicht. Gleichwohl sagte er, die Tür für Verhandlungen stehe weiter offen. Neue Vorschläge unterbreitete Juncker nicht.

11.11 Uhr - EU-Kommissar Günther Oettinger bezweifelt, dass Griechenland angesichts der dramatischen Zuspitzung der Finanzkrise Mitglied der Eurozone bleiben kann. „Wir wollen alles tun, um möglichst Schaden von der Bevölkerung Griechenlands abzuwenden“, sagte Oettinger am Montag vor einer Sitzung des CDU-Präsidiums in Berlin. „Wir wollen, wenn es geht, Griechenland in der Eurozone halten. Ob das gelingt, ist mehr als fraglich.“

11.04 Uhr - Der französische Präsident Francois Hollande sieht nur noch wenig Zeit für eine Einigung im Schuldenstreit mit Griechenland. "Es bleiben nur noch wenige Stunden, bevor die Verhandlungen definitiv beendet werden - besonders für die Verlängerung des griechischen Hilfsprogramms".

09.50 Uhr - Der britische Premierminister David Cameron hält einen Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone bei einem "Nein" bei der Volksabstimmung für schwierig. Aber dies müssten die griechischen Bürger entscheiden, sagt Cameron.

08.45 Uhr - Der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos ist weiterhin zuversichtlich für eine Einigung mit Griechenland. Er hoffe, dass der gesunde Menschenverstand zurückkehre und eine Lösung gefunden werde, sagt De Guindos.

08.41 Uhr - Die EU-Kommission wird am Montag keine neuen Griechenland-Vorschläge vorlegen. Dies kündigt eine Sprecherin der Kommission an. EU-Kommissar Pierre Moscovici hatte erklärt, Kommissionschef Jean-Claude Juncker werde am Montag neue Vorschläge vorlegen.

08.20 Uhr - Der französische Finanzminister Michel Sapin hält weitere Hilfen für Griechenland für möglich. Die Verhandlungen könnten jederzeit wiederaufgenommen werden.

08.02 Uhr - Die EU-Kommission stellt sich hinter die Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland. Gleichzeitig fordert sie das Land auf, so schnell wie möglich wieder einen freien Kapitalverkehr zuzulassen.

07.58 Uhr - EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici hält eine Einigung mit Griechenland weiter für möglich. Die internationalen Gläubiger und Griechenland seien „nur einige wenige Zentimeter“ von einer Vereinbarung entfernt, sagt der Franzose im Radio. Kommissionschef Jean-Claude Juncker werde am Mittag Vorschläge für das weitere Vorgehen unterbreiten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...