Der Sportwagenbauer Porsche verstärkt seinen Einfluss auf die Spitze des Mutterkonzerns Volkswagen. Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück ist ab 1. Juli Mitglied des VW-Aufsichtsrats, wie Volkswagen am Mittwoch bekanntgab. Das Amtsgericht Braunschweig habe ihn als Nachfolger von MAN-Betriebsratschef Jürgen Dorn bestellt. Dieser hatte sein Mandat für die Arbeitnehmer im Aufsichtsrat niedergelegt, als er im Juni als Personalmanager zu Volkswagen wechselte. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh begrüßte den Einzug Hücks in das Kontrollgremium. „Dieser Schritt wird das Zusammenwachsen im Konzern weiter fördern“, erklärte er.
Im Frühjahr war bereits Porsche-Chef Matthias Müller in den VW-Vorstand aufgestiegen. Im Machtkampf um die Spitze des Zwölf-Marken-Konzerns, den der langjährige Vorstands- und Aufsichtsratschef Ferdinand Piech mit seiner Distanzierung von VW-Chef Martin Winterkorn ausgelöst hatte, wurde Müller als Kandidat für die Winterkorn-Nachfolge gehandelt. Von der Familie Porsche, die zusammen mit den Piechs als Besitzer der Holding Porsche SE Hauptaktionär von VW ist, gehören dem Konzernaufsichtsrat Wolfgang und Ferdinand Oliver Porsche an.
Die Sportwagenschmiede ist seit 2012 Tochter von VW, nachdem der ehemalige Porsche-Chef Wendelin Wiedeking mit dem Versuch gescheitert war, Volkswagen zu übernehmen. Hück ist auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche SE. Der 53-Jährige IG Metaller ist nicht nur für kämpferische Auftritte in Tarifauseinandersetzungen bekannt. Der Amateur-Boxer nimmt es auch im Ring mit Ex-Profis auf, um die Einnahmen dieser Veranstaltungen für soziale Zwecke zu spenden.