Technologie

Bord-Elektronik gehackt: Fiat Chrysler ruft 1,4 Millionen Fahrzeuge zurück

Erstmals hat ein Auto-Hersteller einen Rückruf wegen Sicherheitslücken in der Bord-Elektronik zurückgerufen. Fiat Chrysler musste 1,4 Millionen Fahrzeuge zurückholen, nachdem das Magazin Wired demonstriert hatte, wie ein Jeep aus großer Entfernung in seinen wesentlichen Funktionen manipuliert werden kann.
25.07.2015 00:17
Lesezeit: 1 min

Aus Furcht vor Hackerangriffen auf Autos ruft Fiat Chrysler in den USA 1,4 Millionen Fahrzeuge zurück. Eine neue Software soll verhindern, dass Angreifer wichtige Funktionen wie den Motor oder die Lenkung fernsteuern könnten. Nach Angaben der Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA vom Freitag handelt es sich um den ersten Fahrzeugrückruf überhaupt, der auf Sorgen um die Cybersicherheit zurückgeht.

Sicherheitsexperten vom Magazin Wired war es gelungen, sich per Internet in einen Geländewagen vom Typ Jeep Cherokee zu hacken und während der Fahrt den Motor abzustellen. Sie brauchten dafür keine Verbindung per Kabel, sondern gingen per Funk vor.

Von dem Rückruf sind auch Erfolgsmodelle des Konzerns betroffen, etwa der Jeep Grand Cherokee und das Sportcoupé Dodge Challenger. Für die Aktion bekommen Kunden einen USB-Stick zugeschickt, mit dem sie Software ihres Fahrzeuges aktualisieren können. Fiat Chrysler sind nach eigener Mitteilung keine Fälle bekannt, in denen es durch die Sicherheitslücke zu Verletzungen gekommen ist.

Autokonzerne haben bisher die Gefahr von Hackernagriffen auf vernetzte Autos eher heruntergespielt. Dagegen haben sich die NHTSA und auch Kongressabgeordnete besorgt geäußert. Die Behörde soll jetzt Richtlinien entwickeln, um wichtige Software zu bestimmen und Hackerangriffe aufzudecken. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde am Dienstag von zwei Politikern der Demokraten eingebracht

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