Politik

Varoufakis entlastet: Keine Spuren von Hacker-Angriff im griechischen Steuersystem

Die griechische Polizei hat keine Anzeichen dafür gefunden, dass Steuernummern der Griechen in den vergangenen Monaten gehackt wurden. Hintergrund ist ein vermeintlicher Plan des ehemaligen Finanzministers Gianis Varoufakis für einen Euro-Austritt Griechenlands. Teil des Plans soll auch das Hacken von privaten Steuernummern gewesen sein.
08.08.2015 17:41
Lesezeit: 1 min

Fünf IT-Spezialisten der Polizei hätten nach mehrtägigen Kontrollen keine Hinweise auf einen Hacker-Angriff gefunden, berichtete die Zeitung «Kathimerini» unter Berufung auf Kreise der Staatsanwaltschaft von Athen und der Polizei.

Ende Juli war bekannt geworden, dass die griechische Staatsanwaltschaft eine Ermittlung gegen den früheren Finanzminister Yanis Varoufakis und einige seiner Mitarbeiter wegen des Verdachts des Hochverrats prüft. Staatsanwältin Efterpi Koutzamani hatte eine entsprechende Anzeige des Bürgermeisters von Stylida, Apostolos Gletsos von er Teleia -Partei, an das Parlament in Athen weitergeleitet. Das berichtete die griechische Zeitung Kathimerini.

Varoufakis genießt wegen seiner Amtshandlungen parlamentarische Immunität. Das Parlament müsste seine Immunität aufheben. Zugleich hat die Staatsanwaltschaft in Athen einen Sonderermittler benannt, der prüfen soll, ob gegen private Personen im Zusammenhang mit den Plänen zur Wiedereinführung der Drachme ermittelt werden soll. Der Vorwurf lautet auf Hochverrat. Auch der Anwalt Panayiotis Giannopoulos hat Varoufakis bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

Varoufakis hatte in einer Telefonkonferenz mit Londoner Investoren im Detail darüber berichtet, wie ein kleiner Kreis von fünf Leuten Pläne geschmiedet habe, die Datenbank der Steuerbehörden zu hacken, um eine Parallel-Währung einführen zu können. Varoufakis sagt, die Datenbank sei der Kontrolle der Regierung entzogen gewesen und sei vollständig von der Troika kontrolliert worden. Eine Sprecherin der EU-Kommission wies diesen Vorwurf zurück und sagte, die Troika habe keine Kontrolle über die Steuerdatei gehabt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...