Gemischtes

Vor Fusion: Gründerin springt bei Online-Modehaus Net-A-Porter ab

Net-A-Porter-Gründerin Natalie Massenet verlässt überraschend das Online-Unternehmen. Die Firma steht kurz vor dem Zusammenschluss mit Yoox und wird so zum führenden Online-Luxus-Modehaus. Massenet erhielt im Zuge der Fusion für ihren Anteil knapp 140 Millionen Euro.
03.09.2015 17:30
Lesezeit: 1 min

Kurz vor dem Zusammenschluss von Net-A-Porter und Yoox zum führenden Online-Luxus-Modehaus verliert Yoox Net-A-Porter eine wichtige Führungskraft. Net-A-Porter-Gründerin Natalie Massenet verlässt die von ihr gegründete und inzwischen im Besitz des Schweizer Luxusgüterkonzerns Richemont stehende Firma überraschend. Massenet, die als visionärer Kopf gilt, war als Präsidentin der fusionierten Firma vorgesehen gewesen. Es sei an der Zeit gewesen, etwas Neues in Angriff zu nehmen, begründete die 50-Jährige am Donnerstag ihre Entscheidung.

Der Schritt habe alle überrascht, sagte eine mit Massenet befreundete Person, die nicht namentlich genannt werden wollte. Sie sei vergangene Woche aus den Sommerferien zurückgekehrt und habe niemanden vorgewarnt. "Es war ihre persönliche Entscheidung", sagte die Person.

Für Branchen-Insider kam der Rücktritt von Massenet hingegen nicht überraschend, nachdem klar wurde, dass Yoox-Chef Federico Marchetti das neue Unternehmen leiten soll. Massenet habe wohl einen Zusammenprall der beiden starken und unterschiedlichen Persönlichkeiten verhindern wollen, sagten mit der Sache vertraute Personen. Massenet, die Net-A-Porter vor 15 Jahren gegründet hatte, erhielt im Zuge der Fusion mit Yoox für ihren Anteil mehr als 100 Millionen Pfund (rund 137 Millionen Euro). Weder Massenet noch Marchetti waren für einen Kommentar erreichbar und Net-A-Porter lehnte einen Kommentar ab.

Nach Ansicht von Analysten ist der Abgang von Massenet, die die britische Mode-Vereinigung präsidiert und einen sehr guten Ruf in der Modewelt genießt, ein herber Schlag für die neue Firma. Damit würden nicht nur die Beziehungen zur Luxusindustrie geschwächt, erklärten die Analysten die US-Bank JPMorgan. Dies senke auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Luxusgüterunternehmen bei der nach Abschluss der Fusion geplanten Kapitalaufnahme als strategischer Investor beteilige.

Richemont, die Cartier-Schmuck oder Edeluhren der Marken Piaget und IWC vertreibt, wird an der neuen Firma mit einem kombinierten Umsatz von 1,3 Milliarden Euro einen Anteil von 50 Prozent halten. Nach Angaben von Yoox haben die Wettbewerbsbehörden dem Zusammenschluss grünes Licht erteilt. Die Transaktion soll im nächsten Monat abgeschlossen werden.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftliche Eskalation durch Trump-Zölle: Kommt jetzt die Wende für Europa?
22.04.2025

Zwei der einflussreichsten Ökonomen der Welt – Lawrence Summers und Olivier Blanchard – schlagen Alarm: Donald Trumps aggressiver...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Weltwirtschaft: IWF warnt vor Folgen von Trumps Zollpolitik
22.04.2025

Trumps neue Zolloffensive sendet Schockwellen durch die Weltwirtschaft. Der IWF sieht die globale Konjunktur in der Krise und senkt seine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Preis der Führungsdiplomatie: Zwischen Beziehung und Ergebnis
22.04.2025

Harmonie und Klarheit: Warum effektive Führung mehr verlangt als nur gutes Zuhören – und wie man den Spagat meistert.

DWN
Panorama
Panorama Wie lange können wir noch mit Bargeld zahlen?
22.04.2025

Trotz digitaler Bezahlmöglichkeiten will eine klare Mehrheit der Deutschen am Bargeld festhalten. Die Bundesbank teilt diese Haltung –...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie der Dollar seinen Thron verliert – Das Ende einer Ära hat begonnen
22.04.2025

Die Weltordnung bröckelt – auch auf den Währungsmärkten. Der Dollar, lange Zeit unangefochtener „König“ unter den...

DWN
Panorama
Panorama Einbruchschutz: So sichern Sie Ihr Zuhause wirksam
22.04.2025

Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland steigt wieder, bleibt aber unter dem Vor-Pandemie-Niveau. Die meisten Täter geben nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold erreicht erstmals 3.500 Dollar
22.04.2025

Ein turbulenter Präsident, ein unter Druck stehender Notenbankchef – und Anleger, die das Vertrauen verlieren. Während Donald Trump...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Attacke auf Fed: Wenn Trump Powell unter Druck setzt, drohen wirtschaftliche Turbulenzen
22.04.2025

Am Gründonnerstag senkte die Europäische Zentralbank (EZB) erneut die Leitzinsen – ein Schritt, der unter normalen Umständen das...