Technologie

Durchbruch in der Notfallmedizin: Gel stoppt starke Blutungen in Sekunden

Ein Jugendlicher hat ein Gel auf Algenbasis entwickelt, das selbst stark blutende Wunden in weniger als 12 Sekunden schließen kann. Das Gel bildet eine Art Brei, das die Blutung sofort stillt und innerhalb von Minuten eine dauerhafte Wundheilung bewirkt. Das Produkt wurde jüngst für die Tiermedizin zugelassen und soll demnächst an Menschen getestet werden.
08.09.2015 11:30
Lesezeit: 1 min
Durchbruch in der Notfallmedizin: Gel stoppt starke Blutungen in Sekunden
Das Gel verschließt die Wunde sofort und hilft dem Körper, sie innerhalb von Minuten auch dauerhaft zu heilen. (Screenshot)

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Ein junger Forscher hat ein Gel entwickelt, das direkt in stark blutende Wunde gespritzt wird und diese in weniger als 12 Sekunden verschließt. Der Wirkstoff basiert auf Algen, die in mikroskopisch kleine Polymere zerlegt wurden. In Kontakt mit dem beschädigten Gewebe bilden diese unverzüglich eine Brei-artige Struktur. Diese wirken einerseits wie ein stark klebendes Pflaster, die die Wunde zusammenschließt. Anderseits wirkt der Brei als eine Art Nano-Gerüst, das dem Körper hilft, entlang der Polymer-Oberfläche Fibrin zu bilden. Fibrin ist maßgeblich für die Wundheilung. Das Gel hilft also dauerhaft, die Wunde nicht nur zu verschließen, sondern zu heilen.

Der Erfinder Joe Landolina war erst 17 Jahre alt, als er das Produkt im Labor seines Großvaters entwickelte. Wie der Business Insider berichtet, hat Landolina zum Vertrieb inzwischen eine eigene Biotech-Firma gegründet und das Produkt namens VetiGel für derzeit rund 150 Dollar pro 5er-Packung auf den Markt gebracht –allerdings vorerst nur für Tiere. Das Büro in New York hat bereits zahlreiche Bestellungen von Tierärzten erhalten und beginnt demnächst mit der Auslieferung in den USA, Europa soll Anfang kommenden Jahres folgen. Da bisher keine Nebenwirkungen bekannt sind, soll das Produkt innerhalb eines Jahres die Zulassung für klinische Tests am Menschen erhalten.

Diese Entwicklung bedeutet einen Durchbruch für die Notfallmedizin: Verbluten ist die häufigste Todesursachen bei Unfallopfern. Bei bisher tödlichen Schnitt- und Stichwunden ebenso wie bei Verkehrsunfällen und Schusswunden könnte das Medikament helfen, den Wettlauf gegen die Zeit zu gewinnen. Damit ist Vetigel auch prädestiniert für den militärischen Einsatz: Bei einer Zulassung soll das Produkt laut Entwickler zunächst für das Militär und für Notfall-Versorger zur Verfügung stehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zukunft unter Druck: Die Wasserstoff-Fabrik von Daimler und Volvo gerät ins Stocken
23.04.2025

Mitten in der Energiewende setzen die Lkw-Riesen Daimler und Volvo auf Wasserstoff – doch der Fortschritt ihres Gemeinschaftsunternehmens...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Apple und Meta im Visier – Brüssel greift hart durch
23.04.2025

Apple und Meta sollen zusammen 700 Millionen Euro zahlen – wegen mutmaßlicher Verstöße gegen das neue EU-Digitalgesetz. Die Kommission...

DWN
Politik
Politik Machtkampf in Washington: Will Trump Fed-Chef Powell stürzen?
23.04.2025

Trump plant möglicherweise die Entlassung von Fed-Chef Jerome Powell – ein beispielloser Schritt, der die Unabhängigkeit der...

DWN
Finanzen
Finanzen „Krise ist die neue Normalität“ – Warum kluge Investoren jetzt gegen den Strom schwimmen müssen
23.04.2025

Volatilität ist kein Ausnahmezustand mehr, sondern System. Warum Investoren jetzt mit Besonnenheit, Disziplin und antizyklischer Strategie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Digitaler Produktpass: Was die EU plant und was das für Firmen bedeutet
23.04.2025

Die Europäische Union will Ressourcen schonen und Emissionen und Abfälle reduzieren. Dafür plant sie den sogenannten digitalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Bierbrauer in der Krise
23.04.2025

Eigentlich feiern die Brauer am 23. April den Tag des deutschen Bieres. Doch auch in diesem Jahr sind die Perspektiven der Branche eher...

DWN
Politik
Politik Spar- und Investitionsunion: Brüssel will die unsichtbare Zollmauer einreißen – und den Finanzsektor revolutionieren
23.04.2025

Brüssels stille Revolution: Wie Kommissarin Albuquerque den europäischen Finanzmarkt neu ordnen will – und dabei an den Grundfesten der...

DWN
Politik
Politik Putins Frontstopp: Moskaus neues Angebot könnte Trump in die Falle locken
23.04.2025

Putins überraschende Gesprächsbereitschaft trifft auf strategisches Kalkül in Washington – der Westen steht vor einer geopolitischen...