Gemischtes

Ausschreitungen: Konflikt zwischen Kurden und Türkei greift auf Deutschland über

Zwischen Kurden und Türken ist es am Sonntag in mehreren deutschen Städten zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Noch ist unklar, ob die Vorfälle der Anfang einer neuen Welle der Gewalt sind.
13.09.2015 21:05
Lesezeit: 1 min

Der Konflikt zwischen türkischen Nationalisten und der kurdischen Untergrundorganisation PKK erfasst auch Deutschland. Beide Lager gerieten am Wochenende in mehreren deutschen Städten aneinander.

Am Rande von Auseinandersetzungen von Gegnern und Unterstützern der PKK wurde in Hannover ein Kurde durch einen Messerstich schwer verletzt. Der 26-Jährige sei nach einer Notoperation außer Lebensgefahr, teilte die Polizei am Sonntag mit. Aus Protest zogen am Nachmittag rund 1100 Menschen, überwiegend Kurden, durch die Stadt. Gegen den mutmaßlichen Messerstecher werde wegen eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt. Bei dem Mann soll es sich um einen 50-jährigen Deutschen mit türkischen Wurzeln handeln, der zuvor an der Kundgebung gegen die PKK teilgenommen hatte.

Trotz eines Versammlungsverbots kam es am Sonntag in Essen zu Auseinandersetzungen zwischen einigen Hundert Türken und Kurden. Türkische Nationalisten hätten in den vergangenen Tagen in Sozialen Medien für eine Kundgebung in Essen geworben, teilte die Polizei mit. Rund 150 türkischstämmige Personen und 80 bis 100 Gegendemonstranten aus dem PKK-Lager seien zu dem Treffpunkt gekommen. Beide Gruppen hätten sich verbale Auseinandersetzungen geliefert. «Körperliche Auseinandersetzungen konnten durch zahlreiche Polizeikräfte verhindert werden», teilte die Polizei mit.

In Hamburg folgten nach Polizeiangaben rund 1000 Menschen dem Aufruf einer türkischen Jugendorganisation und bekundeten in der Innenstadt ihre Unterstützung für die türkische Regierung im Konflikt mit der PKK. Im Stadtteil St. Georg kamen derweil rund 250 Kurden zusammen. Die Stimmung sei aufgeheizt gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Die Beamten hielten beide Gruppen räumlich getrennt. Auch Wasserwerfer fuhren auf. Durch den Bahnhof sei eine große Anzahl von Demonstranten und Mitglieder des linken Spektrums gezogen, sagte der Sprecher der Bundespolizei.

Der Zugverkehr am Hamburger Hauptbahnhof musste am Sonntagabend für eine Viertelstunde unterbrochen werden, weil Personen im Gleis gemeldet worden waren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...