Wirtschaft

Shell stoppt Öl-Suche vor Alaska

Der Öl-Riese Royal Dutch Shell will die Suche nach dem Rohstoff vor der Küste Alaskas einstellen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung seien zu hohe Kosten. Zudem sei nur eine geringe Menge Öl entdeckt worden. Eine Abschreibung im Wert von etwa 4,1 Milliarden Dollar sei notwendig.
28.09.2015 10:45
Lesezeit: 1 min

Der Ölkonzern Royal Dutch Shell will in „absehbarer Zeit“ die Suche nach Öl vor der Küste Alaskas beenden. Im Bereich Burger J - etwa 150 Meilen von Barrow im Tschuktschensee - seien keine ausreichenden Mengen Öl und Gas gefunden worden, teilte das Unternehmen am Montag mit. Hohe Kosten und unabwägbare Umweltauflagen der Regierung wurden als weitere Gründe für den Schritt genannt. Deshalb werde eine Abschreibung im Wert von etwa 4,1 Milliarden Dollar notwendig.

Umweltschützer begrüßten den Entschluss. „Shells Entscheidung zeigt, dass Ölbohrungen in der Arktis nicht nur klimapolitisch, sondern auch ökonomisch keinen Sinn ergeben“, sagte die Arktis-Expertin Larissa Beumer von Greenpeace. Shells Rückzug sei ein Signal an andere Ölkonzerne, „die Finger von der Arktis zu lassen“. Wegen Gefahren für Wale, Walrösser und Polarbären war verstärkt gegen die Ölsuche demonstriert worden. Zuletzt klebten Greenpeace-Aktivisten in Deutschland Protest-Aufkleber auf Zapfsäulen und Werbetafeln von Shell-Tankstellen.

Wegen des gesunkenen Ölpreises wird es für große Ölkonzerne zunehmend unattraktiver und kostspieliger, neue Gebiete zu erschließen. Die Ölmultis steuern mit Einsparungen gegen. Den Abbau von Arbeitsplätzen oder Investitionskürzungen hatten zuletzt neben Shell BP auch Total und Chevron angekündigt. Allein Shell will 6500 seiner knapp 100.000 Jobs streichen, im vergangenen Quartal war der Nettogewinn um 37 Prozent eingebrochen. Shell hat bisher rund sieben Milliarden Dollar für Bohrungen in der Arktis investiert. Insgesamt gebe es weiter Potenzial für Ölvorkommen in der Region, die letztlich für Alaska und die USA strategisch wichtig werden dürfte, teilte der Konzern mit.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Corona-Folgeschäden bei Kindern: Grund für schwere Entzündungen entdeckt
13.03.2025

Lockdowns und Impfungen führten nicht nur zu psychischen Erkrankungen bei Kindern: Einige leiden seit der Corona-Infektion an heftigen...

DWN
Politik
Politik Milliarden-Schuldenpaket und Grundgesetzänderung: Worum geht es Union und SPD? Eine Zusammenfassung
13.03.2025

Milliarden für Verteidigung und Infrastruktur sollen die Grundlage für die schwarz-rote Koalition sein. Doch Union und SPD drohen bereits...

DWN
Politik
Politik Herkules-Aufgabe bewerkstelligen: 16 Arbeitsgruppen für schwarz-rote Koalitionsverhandlungen
13.03.2025

256 Politiker sollen jetzt das inhaltliche Programm einer künftigen schwarz-roten Regierung ausarbeiten – und das möglichst zügig. Die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall rüstet auf: Rüstungskonzern plant Aufstockung auf 40.000 Mitarbeiter
13.03.2025

Das Waffengeschäft boomt und damit Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall: Die Auftragsbücher sind so voll wie nie. Der...

DWN
Technologie
Technologie Nun doch die Rettung? Chinesischer Konzern will Flugtaxi-Firma Volocopter kaufen
13.03.2025

Der Hype um Flugtaxis war groß. Dann wurde lange entwickelt und präsentiert. Doch es scheitert bisher an Zulassungen und immer wieder an...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stilles Sterben der Betriebe: Handwerkermangel trotz Wirtschaftskrise - auch Chefs gesucht
13.03.2025

Überall fehlen Handwerker – und vielen Betrieben demnächst auch die Führung. Und das sind nicht die einzigen Sorgen, die die Branche...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsunfähigkeit: Geldprämie anstatt Krankmeldung? Unternehmen verlost Anwesenheitsprämie
12.03.2025

Arbeitgeber beklagen Milliardenkosten durch Krankschreibungen: Um Fehlzeiten zu reduzieren, greifen manche Unternehmen zu Maßnahmen wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chemiebranche kämpft mit hohen Kosten – Hoffnung auf die Bundesregierung
12.03.2025

Hohe Energiepreise und eine schwache Konjunktur setzen der Chemieindustrie zu. Während die Pharmabranche wächst, bleibt die...