Unternehmen

Siemens fordert von Bundesregierung Finanzierungshilfe für Exporte

Für Vergabe großer Infrastruktur-Projekte im Ausland sei immer mehr die Finanzierung ausschlaggebend, so Siemens-Chef Joe Kaeser. Hier müsse die Bundesregierung die deutschen Unternehmen mehr unterstützen. Schließlich bilde der Export das Rückgrat der Wirtschaft.
05.10.2015 11:47
Lesezeit: 1 min

Siemens-Chef Joe Kaeser hat von der Bundesregierung stärkere Finanzierungshilfen für deutsche Exporte gefordert. „Ich glaube, dass wir in Deutschland, das gilt insbesondere für die Bundesregierung, auch sehen müssen, wie wir das Exportmodell Deutschland auch langfristig am Leben erhalten können“, sagte Kaeser dem ZDF am Montag in Neu Delhi. Die Ausfuhr von Produkten sei das Rückgrat der deutschen Wirtschaft.

Andere Staaten wie Japan oder China unterstützten ihre Firmen dabei sehr viel stärker, um den Export anzukurbeln. "Das ist eine Frage, mit der sich die Bundesregierung und auch wir uns in Deutschland befassen müssen", mahnte Kaeser. Deutsche Unternehmen klagen seit Jahren, dass Regierungen in Asien, aber auch Afrika große Infrastrukturprojekte nicht nur nach technologischen Kriterien vergeben, sondern auch danach, aus welchem Land eine Komplettfinanzierung der Projekte angeboten wird.

Zugleich lobte der Siemens-Chef den Standort Indien, der bisher im Schatten Chinas stand. "Das Land hat alle Voraussetzungen, um auch ein großer Spieler in der Industrie in der Welt zu sein", sagte Kaeser. Allerdings gebe es großen Nachholbedarf in der Infrastruktur. Siemens will etwa im Energie- und Verkehrsbereich stärker ins Geschäft kommen. Der deutsch-indische Handel lag 2014 bei 15,9 Milliarden Euro – das war weniger als 2012.

Am Montag finden in Neu Delhi die dritten bilateralen Regierungskonsultationen statt. Bundeskanzlerin Angela Merkel wird dabei von einer größeren Wirtschaftsdelegation begleitet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Kapital und Kontrolle – wem gehört Deutschland?
19.07.2025

Deutschland ist reich – doch nicht alle profitieren. Kapital, Einfluss und Eigentum konzentrieren sich zunehmend. Wer bestimmt wirklich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung: Wann Verspätungszuschläge unzulässig sind
19.07.2025

Viele Steuerzahler ärgern sich über Verspätungszuschläge, wenn sie ihre Steuererklärung zu spät abgeben. Doch nicht immer ist die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...