Politik

Russland droht der Ukraine mit der Staatspleite

Lesezeit: 1 min
14.10.2015 01:14
Russland verschärft den Kurs gegen die Ukraine: Sollte die im Dezember fällige Kredit-Schuld nicht bedient werden, werde Russland dies als Zahlungsausfall werten. Die Folge wäre die Staatspleite. Zuvor haben Weltbank und EIB eine Kreditgarantie an die Ukraine unterzeichnet: Mit dem Geld kann gerade noch rechtzeitig vor dem Winter der russische Gazprom-Konzern bezahlt und so die Gas-Versorgung gesichert werden.
Russland droht der Ukraine mit der Staatspleite

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Russlands Präsident Wladimir Putin bringt im Schuldenstreit mit der Ukraine den Internationalen Währungsfonds (IWF) ins Spiel. Dieser solle dem Nachbarland drei Milliarden Dollar leihen, damit es eine im Dezember fällige Anleihe in gleicher Höhe an Russland zurückzahlen könne, sagte Putin am Dienstag in Moskau. Zuvor hatte der russische Finanzminister Anton Siluanow gesagt, zahle die Ukraine nicht pünktlich, werde dies als Zahlungsausfall gewertet.

Die Ukraine hat sich im August mit den größten Gläubigern auf einen Schuldenschnitt geeinigt, um eine Finanzlücke in einem 40 Milliarden Dollar schweren Rettungspaket des IWF zu schließen. Sie schuldet Russland drei Milliarden Dollar, die die Regierung in Moskau 2013 in einen ukrainischen Eurobond investierte und deren Rückzahlung im Dezember fällig wird.

Der Präsident der Europäische Investitionsbank (EIB) Werner Hoyer und der Präsident der Weltbankgruppe Jim Yong Kim haben am Dienstag ein Abkommen unterzeichnet, wonach die Ukraine weitere 520 Millionen Dollar – umgerechnet 457 Millionen Euro – an Steuergeldern in Form von Kreditgarantien erhalten soll. Das geht aus einer aktuellen Mitteilung der EIB hervor. Das Geld soll die Gasgesellschaft NJSC Naftogaz für den Kauf von russischem Gas verwenden. „Europäische und globale Institutionen sind verpflichtet der Ukraine angesichts des Wintereinbruchs zu helfen, um eine potenziell schwere Energiekrise anzuwenden. Die Garantievereinbarung, die wir heute unterzeichnen werden, wird es der Ukraine ermöglichen, Gas in einer kritischen Phase zu kaufen“, sagte Hoyer.

Mitte September hatten sich Vertreter der EU mit ihren Amtskollegen aus Russland in Wien getroffen, um die Gasversorgung der Ukraine für die Winterperiode auszuhandeln. Demnach wird alleine die EU 500 Millionen Euro an den russischen Gazprom-Konzern überweisen. Damit betrachten die Russen die Anzahlung für das vierte Quartal 2015 und das erste Quartal 2016 als geleistet. Russland gewährt der Ukraine einen Rabatt.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifkonflikt gelöst: Keine Lufthansa-Streiks zu Ostern
28.03.2024

Nachdem die Deutsche Bahn ihren Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL in dieser Woche gelöst hat, scheinen auch bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
27.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr unterstützt Strukturwandel in der Lausitz
27.03.2024

In Bernsdorf im Landkreis Bautzen wird ein neues Logistik-Zentrum der Bundeswehr entstehen. Das entschied Verteidigungsminister Boris...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU blockiert Übernahme von ITA Airways und schützt Lufthansa vor sich selbst
27.03.2024

Brüssel hat neue Hürden für die Übernahme der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways aufgestellt. Die dänische EU-Kommissarin...