Politik

Innenminister: Attentat in Köln vermutlich politisch motiviert

Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen vermutet hinter dem Attentat von Köln politische Motive. Genau Belege für diesen Verdacht liegen der Öffentlichkeit noch nicht vor.
17.10.2015 14:31
Lesezeit: 1 min

Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) sieht nach dem Attentat auf die Kölner Oberbürgermeisterkandidatin Henriette Reker «erste Anzeichen für eine politisch motivierte Tat». Die Ermittlungen der Kölner Polizei und des Landeskriminalamtes liefen mit Hochdruck, erklärte er am Samstag. Auch der NRW-Verfassungsschutz sei mit eingebunden. «Die Polizei setzt alles daran, die Hintergründe dieser Tat so schnell wie möglich aufzuklären.» Verschiedenen Medienberichten zufolge soll der 44-jährige Angreifer als Motiv die deutsche Flüchtlingspolitik genannt haben. Wirkliche Belege für diese Aussagen liegen noch nicht vor.

Ein Beamter der Bundespolizei hat bei dem Messerangriff auf die Kölner Oberbürgermeisterkandidatin Henriette Reker nach Angaben des Bundesinnenministeriums als erster eingegriffen und den Attentäter überwältigt. Der Bundespolizist sei privat vor Ort in Köln gewesen, sagte eine Ministeriumssprecherin auf Anfrage. «Ich danke dem Beamten vor Ort für sein beherztes Eingreifen und die Überwältigung des Täters», erklärte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU). Der Minister zeigte sich «zutiefst schockiert über diese abscheuliche und feige Tat».

Politiker aller Parteien haben bestürzt auf den Anschlag auf die Kölner Oberbürgermeisterkandidatin Henriette Reker am Samstagmorgen reagiert.

- NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD): «Diese feige und verabscheuungswürdige Tat ist auch ein Anschlag auf die Demokratie in unserem Land und damit auf uns alle.»

- Stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender Armin Laschet: «Dieser Angriff auf eine so engagierte Kommunalpolitikerin schlägt in der Mitte unserer Gesellschaft ein. Heute Nachmittag hätte ich mit Frau Reker in der Kölner Schildergasse Wahlkampf gemacht.»

- Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki: «Es ist erschütternd, dass eine solch sinnlose Gewalttat den Wahlkampf überschattet.»

- FDP-Bundesvorsitzender Christian Lindner: «Eine feige und irrsinnige Tat, die letztlich allen gilt, die sich für die Demokratie engagieren.»

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Wahlprogramme 2025 Vergleich: Verteidigungsetat - wie wollen die Parteien Deutschland verteidigen?
09.02.2025

Ein höherer Verteidigungsetat erfordert massive Einschnitte in öffentlichen Haushalten – analysiert Clemens Fuest, Präsident des ifo...

DWN
Panorama
Panorama Deutschland: Was beim Klimaschutz funktioniert - und wer davon profitiert
09.02.2025

Der klimafreundliche Umbau hat einen Investitionsbedarf von 135 bis 255 Milliarden Euro pro Jahr. Der „Expertenrat für Klimafragen“...

DWN
Panorama
Panorama TV-Sender Euronews plant Ausbau in Deutschland
09.02.2025

Er war Jahrzehnte für den Medienkonzern Axel Springer tätig. Jetzt ist Claus Strunz beim europäischen Fernsehsender Euronews. Dieser...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Woran krankt die deutsche Wirtschaft? Ursachen, Herausforderungen und Zukunftschancen
09.02.2025

Einst als „kranker Mann Europas“ bezeichnet, präsentiert sich Deutschland heute erneut angeschlagen. Die Wirtschaft des Landes...

DWN
Finanzen
Finanzen Neobroker: Gibt es versteckte Kosten bei Trade Republic und Co.?
09.02.2025

Neobroker wie Trade Republic bieten günstige Konditionen, doch ihre Handelsmodelle stehen in der Kritik. Eine Bafin-Studie zeigt gemischte...

DWN
Panorama
Panorama Museen in Deutschland: Mehr Internationalität und Offenheit gefordert
09.02.2025

Die international renommierte Museumschefin Marion Ackermann übernimmt im Sommer die Präsidentschaft der Stiftung Preußischer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Handelspolitik: Wie der Anti-Globalismus Amerikas Finanzströme gefährden könnte
09.02.2025

Trumps Handelspolitik setzt auf Zölle, um wirtschaftliche Vorteile für die USA zu erzwingen. Doch das komplexe Zusammenspiel mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Handelsstrategie und die Zukunft des US-Dollars: Wird Krypto den Dollar retten?
09.02.2025

Die aggressive Handelsstrategie von US-Präsident Donald Trump wird bald auf einen elementaren Widerspruch stoßen: Die Verhängung von...