Politik

Flüchtlinge: Slowenien schickt Armee an die Grenze zu Kroatien

Slowenien schickt seine Armee an die Grenze nach Kroatien, um die Flüchtlinge an der illegalen Einwanderung zu hindern. Das kleine Land fordert außerdem Hilfe von den anderen EU-Staaten an.
20.10.2015 10:27
Lesezeit: 1 min

Slowenien wird angesichts Tausender Flüchtlinge an der Grenze zu Kroatien die Armee zur Unterstützung der Polizei einsetzen. Die Regierung legte dazu über Nacht eine entsprechende Gesetzesänderung vor, die das Parlament noch an diesem Dienstag verabschieden soll. "Slowenien ist das kleinste Land auf der Balkan-Route und hat deshalb nur begrenzte Möglichkeiten für den Grenzschutz und die Unterbringung von Flüchtlingen", teilte die Regierung mit, die zugleich Hilfe der EU-Mitgliedsstaaten und europäische Institutionen einforderte.

Am späten Dienstagmorgen seien 5000 Flüchtlinge nach Slowenien gekommen, teilte das slowenische Innenministerium mit. Montag seien es 8000 gewesen, etwa 2000 seien nach Österreich weitergezogen. Wegen der Abriegelung der ungarischen Grenze ist Slowenien zur Engstelle auf der Route nach Österreich und Deutschland geworden. Das Land mit nur zwei Millionen Einwohnern grenzt an Österreich, Kroatien, Ungarn und Italien.

Schätzungen des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR zufolge sitzen auf der Balkanroute insgesamt mehr als 10.000 Menschen fest - mit steigender Tendenz. Der UNHCR berichtet nicht nur von 2500 Migranten, die im Niemandsland zwischen Serbien und Kroatien festsäßen, sondern schlägt auch für Griechenland bei den Zahlen von Neunankömmlingen Alarm. Allein am Montag seien mehr als 8000 Menschen aus der Türkei auf die griechischen Ägäis-Inseln gekommen, sagte UNHCR-Sprecherin Melissa Fleming. In diesem Jahr seien bereits mehr als 500.000 Flüchtlinge und Migranten nach Griechenland gekommen. Derzeit befänden sich 27.500 von ihnen in dem Land in Transiteinrichtungen. "Wir wussten, was kommen würde, aber jetzt sehen wir den Höhepunkt bei den Neuankünften in Griechenland."

Sie forderte, dass die Aufnahmebedingungen in Europa angemessen sein müssten. "Ohne dieses entscheidende Element wird das Flüchtlings-Verteilprogramm, das die EU im September beschlossen hat, in ernsthafte Gefahr geraten und scheitern", warnte Fleming.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Fast 3000 Dollar: Goldpreis erreicht neuen Höchststand
13.03.2025

Zölle, Gegenzölle, Strafzölle: Der von den USA entfachte Handelsstreit treibt Anleger zum Gold als sicheren Hafen. Seit dem Amtsantritt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen-Absatzrekord: VW verkauft mehr Currywürste als Autos
13.03.2025

Vegan war gestern: Sie ist seit Jahren das meistverkaufte Produkt der Marke Volkswagen: die VW-Currywurst. Und während der Autoabsatz...

DWN
Panorama
Panorama Ukraine-Krieg: Moskau meldet die Befreiung der Stadt Sudscha im Gebiet Kursk
13.03.2025

Moskaus Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die seit sieben Monaten von ukrainischen Truppen besetzte Kleinstadt Sudscha im...

DWN
Immobilien
Immobilien Offene Immobilienfonds in Schockstarre: Anleger ziehen Milliarden ab - wie geht es weiter?
13.03.2025

Aktuelle Daten zeigen, dass Anleger Summen in Milliardenhöhe aus offenen Immobilienfonds abziehen. Januar war der schlimmste Monat seit...

DWN
Politik
Politik AfD scheitert mit Klage gegen geplante Änderung des Grundgesetzes - Linke stimmen auch dagegen
13.03.2025

Die AfD ist mit dem Versuch gescheitert, die Sondersitzung des Bundestags mit den Beratungen über eine Änderung des Grundgesetzes zu...

DWN
Politik
Politik US-Regierung droht Shutdown – Schumer warnt vor parteipolitischer Blockade
13.03.2025

Der US-Senat steht vor einer wegweisenden Abstimmung, die das Risiko eines Regierungsstillstands birgt. Laut dem Minderheitsführer der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mietpreisbremse: Wie Conny Mieter-Ansprüche juristisch gegen Eigentümer durchsetzt
13.03.2025

Was einst schon einmal dem Start-up Flightright GmbH bei Flugreisen geglückt ist, nämlich für Verbraucher bei Airlines Entschädigungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall rüstet auf: Rüstungskonzern plant Aufstockung auf 40.000 Mitarbeiter
13.03.2025

Das Waffengeschäft boomt und damit Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall: Die Auftragsbücher sind so voll wie nie. Der...