Finanzen

TSMC: Apple-Lieferant im China-Sog

Die Flaute der chinesischen Konjunktur ist nun auch bei dem Apple-Lieferanten Taiwan Semiconductor Manufacturing Corp. spürbar. Denn nach Abschluss des dritten Quartals ist auch die Aussicht auf das abschließende Quartal diesen Jahres trüb.
22.10.2015 17:36
Lesezeit: 1 min
TSMC: Apple-Lieferant im China-Sog
Die schwache, chinesische Konjunktur ist nun auch bei dem Apple-Zulieferer TSMC spürbar. Der Umsatz ging im dritten Quartal deutlich zurück. (Grafik: ariva.de)

In den vergangenen Quartalen ist es Taiwan Semiconductor Manufacturing Corp. (TSMC) stets gelungen, den Umsatz kräftig zu steigern. Jetzt macht die schwache Nachfrage aus China dem Chipauftragsfertiger einen Strich durch die Rechnung. Das Unternehmen wies für das dritte Quartal einen Umsatz von 212,51 Milliarden New Taiwan Dollar (NTD) aus, das entspricht nur noch einem hauchdünnen Plus von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die sinkenden Einnahmen schlagen sich auch in der Erfolgsrechnung nieder: Der Gewinn sank gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozent auf 75,3 Milliarden NTD. Um gegenzusteuern, schnallt TSMC den Gürtel enger. So sollen die Investitionen im laufenden Jahr um rund ein Fünftel auf etwa 8 Milliarden US-Dollar gekürzt werden. Diese Maßnahme sei allein der Entwicklung in China geschuldet, so TSMC-Finanzchefin Lora Ho. Die geringeren Investitionen hätten nichts damit zu tun, dass der Konzern Kunden verloren hätte. Gleichzeitig rechnet das Unternehmen für die Chipindustrie weltweit 2015 mit keinem Wachstum mehr. Zuvor noch waren die Taiwanesen von einem Plus von bis zu 4 Prozent ausgegangen. Entsprechend mau sind die Aussichten auf das Schlussquartal. TSMC rechnet mit einem sequenziellen Umsatzrückgang von bis zu 6,8 Prozent.

An der Börse schlugen die Zahlen keine allzu großen Wellen. Die Probleme der Chipbranche sind hinlänglich bekannt. Erst kürzlich hatte Branchenprimus Intel seine Umsatzprognose für diesen Bereich kassiert. Zudem hatte TSMC seine Aktionäre bereits vorher auf schwierigere Zeiten eingestimmt. Allerdings ist der seit Ende August laufende Rebound ins Stocken geraten – und das ausgerechnet am übergeordneten Abwärtstrend, der aktuell an der 100-Tage-Durchschnittslinie verläuft. Sollte der Aktie (19,76 Euro; 909800; US8740391003) nicht bald der Ausbruch gelingen, droht ein Rückfall bis an die Unterstützung bei 17,50 Euro. Noch aber ist die Sache nicht gelaufen. Jetzt, da die Zahlen vom Tisch sind, hängt viel vom Gesamtmarkt und vor allem von China ab.

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