Politik

Späte Einsicht: Tony Blair entschuldigt sich für Irak-Krieg

Lesezeit: 1 min
25.10.2015 22:37
Der frühere Premier Tony Blair räumt ein, dass der Irak-Krieg ein Fehler war und zum Erstarken des IS beigetragen habe. Der syrische Präsident Assad sagt, dass der Irak-Krieg auch die Ursache dafür gewesen sei, dass ihn die USA stürzen wollen.
Späte Einsicht: Tony Blair entschuldigt sich für Irak-Krieg

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Großbritanniens ehemaliger Premierminister Tony Blair hat zugegeben, dass der Irakkrieg aufgrund falscher Informationen begonnen wurde und die Folgen schlecht durchdacht waren. „Ich bitte für die Tatsache um Verzeihung, dass die Geheimdienstinformationen, die wir bekommen haben, falsch waren“, sagte der ehemalige Labourchef dem US-Sender CNN. „Ich bitte auch um Verzeihung für einige der Planungsfehler und, natürlich, unseren Irrtum in unserer Auffassung dessen, was passieren würde, wenn man das Regime beseitigt.“

Auf die Frage von Moderator Fareed Zakaria, ob der 2003 begonnene Irakkrieg der Hauptgrund für das Erstarken der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gewesen sei, sagte Blair: „Ich denke, das ist in Teilen wahr.“ Man könne nicht sagen, dass diejenigen, die 2003 Diktator Saddam Hussein gestürzt hätten, keine Verantwortung für die Lage im Jahr 2015 trügen. Eine Sprecherin des Ex-Premiers betonte am Sonntag, er habe all das schon früher gesagt und sei weiterhin nicht der Meinung, dass der Sturz Saddam Husseins ein Fehler gewesen sei.

Der syrische Präsident Baschar al-Assad bezeichnete in einem Interview mit dem russischen Staatssender RT den Irak-Krieg als die Ursache für das Chaos im Nahen Osten. Assad glaubt, dass ihn seine Ablehnung dieses Krieges ins Visier der USA gebracht hätte. Er sagte, dass er, wenn er abgewählt würde, sofort abtreten würde (Video am Anfang des Artikels).

Die Briten waren 2003 an der Seite der USA in den Irakkrieg gezogen. Die Entscheidung hat Blair in der Heimat viel politisches Ansehen gekostet. In der Kritik steht er auch, weil sich die Veröffentlichung eines lange erwarteten Untersuchungsberichts zum Irakkrieg immer wieder verzögert.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Politik
Politik Angriff auf SPD-Europapolitiker: Matthias Ecke in Dresden schwer verletzt
04.05.2024

Schockierende Gewalt: SPD-Europaspitzenkandidat Matthias Ecke wurde brutal angegriffen. Politiker verurteilen den Angriff als Attacke auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...