Politik

Flüchtlinge in der Türkei könnten EU 20 Milliarden Euro kosten

Die von der EU berechneten Kosten von jährlich einer Milliarde Euro für Flüchtlinge seinen völlig untertrieben. Wen man Ausbildung und Grundbedürfnisse dazurechnet, verzwanzigfacht sich diese Summe, so George Soros in einem Kommentar.
02.11.2015 11:38
Lesezeit: 1 min

Die EU hatte seit vielen Monaten mit den Balkan-Staaten und der Türkei verhandelt, damit diese Staaten die Flüchtlinge in einer Art Wartesaal aufnehmen. Die EU wollte dafür bezahlen – aber offenbar nicht genug. Außerdem dauerten die Verhandlungen zu lange. Nun fordert die Türkei mindestens drei Milliarden Euro – als erste Tranche.

CDU und CSU unterstützen ein EU-Abkommen mit der Türkei, dass auch eine Visa-Liberalisierung und die Ausweitung der Beitrittsverhandlungen vorsieht. Im Gegenzug soll die Türkei den Flüchtlingszustrom begrenzen.

Die Berechnungen aus Brüssel gehen von jährlichen Kosten in Höhe von einer Milliarde Euro aus – doch das ist wohl deutlich untertrieben. Denn wenn Bildung, Ausbildung oder andere Grundbedürfnisse dazugerechnet werden, erhöhen sich die jährlichen Kosten auf etwa 20 Milliarden Euro, so George Soros in einem Kommentar bei Project Syndicate. Eine Möglichkeit, dass Geld hereinzuspielen, seien Sonderwirtschaftszonen in der Türkei mit bevorzugtem Handelsstatus in der Region – inklusive Tunesien und Marokko. So sollen die Investitionen anziehen und Arbeitsplätze für Einheimische und Flüchtlinge geschaffen werden, so Soros.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Erbe aufteilen: So sichern Sie den Verbleib Ihres Partners im gemeinsamen Haus
19.07.2025

Sind Sie wiederverheiratet und haben Kinder aus früheren Beziehungen? Dann ist besondere Vorsicht geboten, wenn es darum geht, Ihr Erbe...

DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Kapital und Kontrolle – wem gehört Deutschland?
19.07.2025

Deutschland ist reich – doch nicht alle profitieren. Kapital, Einfluss und Eigentum konzentrieren sich zunehmend. Wer bestimmt wirklich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung: Wann Verspätungszuschläge unzulässig sind
19.07.2025

Viele Steuerzahler ärgern sich über Verspätungszuschläge, wenn sie ihre Steuererklärung zu spät abgeben. Doch nicht immer ist die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...